Von 9. bis 11. Mai wählten Österreichs Studierende ihre Vertretung.

Foto: Christian Fischer

Wien – Rund um die Wahl der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) ist es zu massiven Problemen gekommen: Studentinnen und Studenten konnten am Dienstag teils stundenlang wegen Systemfehlern nicht ihre Stimme abgeben. Nach Wahlschluss machte die Technik erneut Probleme: Die Daten konnten nicht korrekt in das elektronische Wahlsystem eingepflegt werden – ein Bundesergebnis steht noch immer aus.

Als wäre das nicht alles schon brisant genug, ist es an der Fachhochschule Joanneum zu einer anderen außergewöhnlichen Situation gekommen: Der VSStÖ (Verband Sozialistischer StudentInnen) und die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) liegen an der Fachhochschule stimmengleich auf dem ersten Platz. Dort musste nun ein Münzwurf über den ersten Platz entscheiden, wie die "Kleine Zeitung" zuerst berichtet. Die ÖH hat den Vorgang dem STANDARD am Freitag bestätigt.

Losentscheid üblich in Wahlordnungen

Die Münze fiel auf die Roten. Der VSStÖ erhält dadurch drei Mandate, die AG nur zwei. "Es ist üblich, wenn zwei Klubs gleich viele Stimmen haben, dass das Los entscheidet", erklärt ein Sprecher der ÖH. Geregelt ist das in der Hochschülerschaftswahlordnung. Das genaue Ergebnis der FH Joanneum sei aber noch nicht im System und könne deshalb nicht kommuniziert werden, heißt es auf Nachfrage.

Was zunächst skurril erscheint, ist in der Realität recht üblich. Auch die Wahlordnungen für Nationalrats- und Landtagswahlen sehen vor, dass das Los entscheidet, wenn zwei Parteien Anspruch auf das gleiche Mandat hätten. (Max Stepan, 12.5.2023)