Sol stellt man sich bei Meta das Arbeiten in Virtual Reality vor.
Meta

Apple hat am Montagabend eine eigene Brille für Anwendungen im Bereich der Virtual Reality (VR), Mixed Reality (MR) und Augmented Reality (AR) vorgestellt. Damit springt der Konzern auf einen Hype-Zug auf, den Mark Zuckerberg gestartet hatte, als er im Herbst 2021 das von ihm gegründete Unternehmen Facebook in Meta umbenannte und verkündete, man sehe die Zukunft in der Erschaffung eines "Metaversums": eines virtuellen Raums, in dem Menschen gemeinsam spielen, plaudern und auch arbeiten. Allerdings wird das System nicht einmal von jenen Menschen genutzt, die bei Meta an dessen Erschaffung arbeiten, wie es in einem aktuellen Newsletter von Bloomberg heißt.

Bugs statt Beine

Demnach bekommen die Mitarbeiter nur kostenlosen Zugriff auf die VR-Brillen, wenn sie sich für entsprechende Programme anmelden, heißt es. Ansonsten erhalten sie eine preisliche Ermäßigung, wenn sie die Geräte aus eigener Tasche bezahlen. Das sei für viele Mitarbeiter unattraktiv. Manche Teams sollen jedoch auch mit virtuellen Meetings experimentiert und die Programme wieder abgebrochen haben, weil die Brillen zu sperrig und die Software zu fehlerhaft war. Meta selbst warnt davor, dass nach 30 Minuten Nutzung der VR-Brillen eine längere Pause eingelegt werden sollte. Ergänzend zu potenziellen Problemen wie Übelkeit und Schwindel kommt erschwerend hinzu, dass sich virtuelle Meetings unnatürlich anfühlen, wenn zum Beispiel Avatare keine Beine haben.

Metas erster Versuch eines Metaversums, "Horizon Worlds", wird dem Bloomberg-Bericht zufolge intern nur von ein paar Hundert Menschen genutzt. In Österreich ist die Plattform noch immer nicht verfügbar. Im Oktober 2022 gelangte ein internes Memo an die Öffentlichkeit, laut dem noch nicht einmal die eigenen Entwickler "Horizon Worlds" nutzen wollen

Meta selbst gibt keine Zahlen dazu bekannt, wie viele Menschen das System intern tatsächlich nutzen. Ein weiterer Grund für eine mögliche geringe Ausbreitung könnte aber auch sein, dass die Konzernleitung inzwischen wieder auf Anwesenheitspflicht pocht, obwohl man während der Pandemie noch die Zukunft des ortsunabhängigen Arbeitens ausgerufen hatte. 

Quest 3 angekündigt, Preis für Quest 2 gesenkt

Das Unternehmen wendet jährlich zehn Milliarden Dollar für die Entwicklung des Metaversums auf, die dafür zuständige Abteilung Reality Labs meldete für das erste Quartal jedoch einen Verlust von 3,99 Milliarden Dollar, nachdem sie im vergangenen Kalenderjahr 13,72 Milliarden Dollar verschlungen hatte. Das macht auch Investoren zunehmend nervös. Mark Zuckerberg beteuert jedoch, weiter an diesem Weg festhalten zu wollen, gleichzeitig experimentiert Meta im Feld der künstlichen Intelligenz.

Anfang Juni hatte Meta überraschend seine neue Consumer-Brille, die Quest 3, vorgestellt. Verfügbar sein soll sie ab Herbst 2023, der Preis in den USA soll bei 499 Dollar liegen. Auch Österreich, die Schweiz und Deutschland finden sich in der Liste der unterstützten Länder. Unter anderem soll die Quest 3 um 40 Prozent schlanker sein als die noch recht klobige Quest 2 und über doppelt so viel Rechenleistung verfügen. Außerdem wird farbliches Passthrough versprochen, das für AR-Anwendungen wichtig ist. Trägerinnen und Träger der Quest 2 sehen ihre reale Umgebung noch in Schwarz-Weiß. 

Introducing Meta Quest 3 | Coming This Fall
Redesigned from the inside out, Meta Quest 3 is the wireless headset that can do it all. Enjoy more than twice the GPU processing power compared to Quest 2 thanks to the next-gen Snapdragon chip. Graphics will be smoother and faster on our highest resolution d
Meta Quest

Parallel dazu hat Meta die Preise für das Vorgängermodell, die Quest 2, gesenkt. In Österreich ist die Version mir 128 GB Speicher nun für knapp 350 Euro statt bisher knapp 450 Euro erhältlich, die Version mit 256 GB Speicher kommt nun auf knapp 400 statt bisher knapp 480 Euro. (stm, 5.6.2023)