Baustelle Nacht Bahngleise
Auf den Bahngleisen vor unserem Haus wird nachts lautstark gearbeitet.
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Wer in der Stadt wohnt, muss mit einem gewissen Lärmpegel klarkommen. Mit einer Wohnung neben der U-Bahn oder gegenüber einem Industrieareal hat man kaum eine Wahl, als den Lärm zu akzeptieren, sofern die gesetzlichen Ruhezeiten eingehalten werden. An viele Geräusche, die durch unsere Fenster kommen, haben wir uns mittlerweile auch problemlos gewöhnt: das Kindergeschrei vom Spielplatz vorm Haus, die Jugendlichen, die unten im Park nachts lautstark quatschen, die Hunde, die um sechs Uhr morgens Gassi geführt werden und mit einem lauten Bellen die ebenfalls schon sehr gesprächigen Vögel begrüßen.

Auch die S-Bahn, die direkt vor unserem Haus vorbeisaust, ist mittlerweile nur mehr ein Hintergrundrauschen für uns. Schon als wir eingezogen sind, wussten wir, worauf wir uns einlassen. Was wir allerdings nicht erahnen konnten, sind die nächtlichen Bauarbeiten, die auf dem Bahnareal zwischen unserem Haus und den S-Bahn-Gleisen mehrmals pro Jahr stattfinden. Was genau da vor sich geht, wissen wir nicht - die ÖBB hält sich mit Infos an die Anrainerinnen, auch nach mehrmaligen Nachfragen, leider sehr zurück.

Dumpfes Dröhnen

Was wir aber mitbekommen, sind die dumpfen Motorengeräusche von Baggern, Lastwagen und sonstigen Fahrzeugen, die in diesen Nächten ab 23 Uhr bis frühmorgens um fünf Uhr durch unsere Wände und Fenster dröhnen. Vor allem ihre Unregelmäßigkeit macht es kaum möglich, in einen erholsamen Schlaf zu finden.

Was wir dann tun, mag für manche unlogisch klingen, doch für uns hat es sich bewährt. Wir bekämpfen Lärm mit Lärm und drehen unseren White-Noise-Lautsprecher auf, den wir einst für unser Baby als Einschlafhilfe genutzt haben. Dann wiegt uns ein sanftes Meeresrauschen in den Schlaf und, zumindest nachts, klingt Hernals dann ein bisschen wie Honolulu. (Bernadette Redl, 9.6.2023)