Es gibt einen Vorgeschmack auf Teslas Autopiloten "Full Self Driving" ohne regelmäßige Kontrollen.
Reuters/Fuentes

Für das "Full Self Driving" (FSD) von Tesla soll es einen Modus geben, der die Überwachung des Fahrers komplett deaktiviert. Die versteckte Funktion soll den treffenden Namen "Elon Mode" haben und wurde von einem Experten für Tesla-Software entdeckt, der im Internet unter dem Handle @greentheonly bekannt ist. Er beschäftigt sich seit Jahren mit dem Code für das Fahrzeug und soll schon in der Vergangenheit Funktionen herausgefunden haben, bevor sie Tesla später offiziell aktiviert hat.

Wie "The Verge" berichtet, testete @thegreenonly das System 600 Meilen lang und postete einige Videos dazu, nachdem er besagten Modus gefunden und aktiviert hatte. Der Experte behauptet, der Test sei in einem Firmenfahrzeug von Tesla durchgeführt worden, da er nach eigener Aussage "kein Auto, das nicht von Tesla stammt", für den "Elon Mode" verwenden konnte. Im Video scheint @greentheonly ein älteres Model X zu fahren – wie er Zugang zu dem Auto erhalten hat, verrät er nicht.

Look ma, no nags
greentheonly

Das Fahrzeug habe bei der Verwendung dieser experimentellen FSD-Variante keinerlei Aufmerksamkeit verlangt, zu deren Überprüfung sich Tesla im offiziellen Modus eigentlich gesetzlich verpflichtet. FSD-Nutzer beschweren sich oft über die Häufigkeit der Kontrollen des Systems, was manche als "Nagging" („Nörgeln“) bezeichnen. Zudem sei die Überwachung nicht ausgereift und schlage auch dann an, wenn der Fahrer beispielsweise eine Schirmkappe trage. Ignoriere man zu viele Warnungen des Systems, könne das dazu führen, dass das kostenpflichtige Extra von Tesla gesperrt wird.

FSD ist Teslas Fahrerassistenzsystem, das sich nach wie vor in der Beta-Phase befindet, aber für jeden verfügbar ist, der in den USA und Kanada 15.000 Dollar Aufpreis dafür bezahlt. Die Software war zuletzt auch Gegenstand eines intern durchgesickerten Berichts, wonach es bereits tausende Kundenbeschwerden über plötzliches Bremsen und abruptes Beschleunigen gab.

Problemlos sei der Test auch bei @greentheonly nicht verlaufen. Im Twitter-Thread dokumentiert er, dass das System immer noch wahllos die Spur wechsle und auf der Autobahn (zu) langsam fahre. Ob und wann diese Version von FSD auch alle Besitzer verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt. Im Dezember hatte Musk bereits angedeutet, dass das nörgelfreie Fahren kommen würde.

Einen Beweis, dass der FSD-Modus ohne Fahrerüberwachung wirklich "Elon Mode" heißt, bleibt @greentheonly übrigens schuldig. Die Zahl der Fahrer, die diesen Modus ausprobieren, dürfte vorerst ohnedies sehr beschränkt bleiben. Das Freischalten dieser experimentellen Option sei sehr kompliziert und ein versehentliches Aktivieren somit nahezu auszuschließen, so der Experte. (red, 21.6.2023)