Im sozialen Miteinander geht es nicht selten darum, sich über Örtlichkeiten zu verständigen. Jemand fragt beispielsweise auf der Straße nach dem Weg, man beschreibt, wo sich ein gewünschter Gegenstand befindet, oder erklärt telefonisch, wohin jemand kommen oder gehen soll. Auch kommt es vor, dass man sich ohnehin in Sichtweite voneinander befindet und jemand eine andere Person dazu auffordern möchte, sich näher zu ihm zu gesellen. Auch der gegenteilige Appell kommt vor: Die Bitte, dass sich jemand tunlichst von einem Ort entfernen möge. Je nachdem, wo in Österreich man sich aufhält, gelangen in solchen Situationen verschiedene Begriffe zur Anwendung – die nicht immer allgemein verständlich sind. 

Destination: Unklar?

Wenn sich jemand hinüber-, herunter-, hinauf-, hinein-, hinaus- oder wegbegeben soll, wenn sich etwas oben, unten, vorne, hinter oder neben etwas anderem befindet, ist die österreichische Mundart reich an Ausdrücken dafür, die sich jedoch regional auch mehr oder weniger stark unterscheiden können. Dazu, wie diese Unterschiede etymologisch zustande gekommen sind und was es etwa mit den diversen Lautverschiebungen auf sich hat, die dabei im Laufe der Sprachgeschichte erfolgt sind, haben Linguistinnen und Linguisten bereits eingehende Forschungen betrieben.

Im Alltag sorgt das Phänomen der unterschiedlichen Richtungsadverbien jedenfalls nicht selten für Stirnrunzeln, Verständnislosigkeit oder den einen oder anderen Lacher, wenn jemand einen für ihn selbst unmissverständlichen Terminus verwendet, sein Gegenüber mit dieser Information jedoch absolut nichts anfangen kann. Und dies gilt nicht nur für Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist – selbst bei Bundesländern, die räumlich unweit voneinander liegen, können die diesbezüglichen Begrifflichkeiten stark voneinander abweichen.

"Owi", "aufi" und "ummi" mögen vielleicht vielen noch halbwegs geläufig sein. Ein paar schöne, vielleicht unbekanntere Beispiele für mundartliche Ortsangaben fielen zuletzt im STANDARD-Forum als Antwort auf die Frage, welche fast vergessenen Wörter man vermissen würde.

"oiwei fiaschlings", der eine solche Ortsangabe bereits im Nickname trägt, nannte Begriffe, die ihm in diesem Kontext am Herzen liegen:

"Johannsdottir" war um die passende Ergänzung dazu nicht verlegen:

"moch ma scho" hatte ebenfalls Richtungsadverbien beizusteuern:

"Frei_Geist71" scheint an derlei zwar prinzipiell Gefallen zu finden, gab aber auch zu Protokoll, wo dabei die Grenze zu ziehen sei:

Wie sagen Sie dazu?

Wie heißen die genannten Ortsangaben da, wo Sie herkommen – und wo in Österreich sagt man das so? Welche verwenden Sie besonders gerne? Und mit welcher sind Sie zuletzt auf Unverständnis gestoßen? Teilen Sie Ihre Dialekt-Perlen mit der STANDARD-Community und erklären Sie deren Bedeutung! (Daniela Herger, 27.6.2023)