Wer will, kann den elektrischen Abarth-Cinque akustisch so laut machen, wie er koloristisch ist: per Soundgenerator.
Werk

Seit 2020 gibt es den batteriebetriebenen Kultknirps von Fiat schon zu kaufen, und mit knapp 30.000 Euro Listenpreis brachten die Italiener eines der leistbarsten Elektrofahrzeuge auf den heimischen Markt, das in einem Meer aus Multitonnen-Landschiffen auch mit seiner Stadttauglichkeit positiv auffiel. Aber selbst die 87-kW-Version wird keine Straßenrennen auf dem Hernalser Gürtel gewinnen, und da kommt traditionsgemäß Abarth ins Spiel.

Batteriebetriebener Kultknirps

Deren Elektro-Cinque kommt ausschließlich mit der gleichen 42,2-kWh-Batterie (37,8 kWh netto), die auch im Fiat 500 verbaut ist, schafft damit aber nur maximal 265 Kilometer nach WLTP. Das ist der Preis, den man für 114 kW (155 PS) Leistung zahlen muss, bei 1.335 Kilogramm Leergewicht vollkommen ausreichend.

Die Ingenieure bei Abarth sind sich natürlich bewusst, dass sie hier keinen Grand Tourer bauen, und wie schon sein weniger sportlicher Kollege bei Fiat wurde der 500e eher für urbane Regionen optimiert. Die Maximalgeschwindigkeit ist elektronisch auf 155 km/h limitiert, und null auf hundert in sieben Sekunden klingt auch nicht so berauschend wie null auf fünfzig in 2,9.

Die Turismo-Version wartet mit Rundumkamera, Alcantara-Lenkrad und Panoramadach auf.
der Standard

Fahrspaßgenerator

Auch wenn man so keine Rundenrekorde brechen wird, kann man nicht leugnen, dass er ein gewisses Maß an Fahrspaß liefert. Aus der Kurve beschleunigt man sehr gut heraus, bis einem bei circa 50 bis 70 km/h dann der Saft ausgeht.

Der Spaß beginnt bei 38.200 Euro, und Konfigurationsoptionen sind etwas eingeschränkt, keine Überraschung bei der niedrigen Auflage. Am Antriebsstrang gibt's gar nichts zu verändern, die Karosserie kommt als Hatchback oder Cabrio. Für Letzteres muss man leider zehn Kilometer Reichweite und 3.000 Euro Erspartes extra aufgeben.

Wem dann das Geldbörserl noch immer zu schwer ist, der kann sich für 4.000 Euro obendrauf die Turismo-Version gönnen. Dafür gibt’s dann Rundumkamera, Alcantara-Lenkrad, ein Panoramadach in der Hatchback-Version, wieder zehn Kilometer weniger Reichweite und als Parade-Feature einen etwas peinlichen Soundgenerator, nachempfunden der Abarth-695-"Record Monza"-Auspuffanlage – für den Fall, dass man sich schämt, keine fossilen Brennstoffe zu verheizen. Falls das nicht auffällig genug ist, empfiehlt es sich, die Acid-Green-Lackierung für 500 Euro Aufpreis zu wählen. (Felix Pisecker, 4.7.2023)