Der Tiergarten Schönbrunn lässt aktuell damit aufhorchen, mit der offiziellen Namensgebung seiner Tiere, wie sie seit Jahrzehnten praktiziert wurde, aufhören zu wollen. Vorbei die gängige Praxis, auf medienwirksame Weise im Falle von Nachwuchs die Zoobesucherinnen und -besucher mittels Onlinevoting entscheiden zu lassen, wie ein jüngst zur Welt gekommenes Tierbaby denn heißen soll, um auf dieses dann beim Tiergartenbesuch auch so Bezug zu nehmen. Lediglich intern wolle man an der Namensgebung der Tiere festhalten und diese bei Interesse nur noch auf Nachfrage verraten. Und wie Pflegerin oder Pfleger die ihnen anvertrauten Tiere bei der Versorgung in Gehege, Box und Stall sonst so nennen und vielleicht schon bisher genannt haben, ist und bleibt nicht bekannt.

Ein Tier, viele Namen

Viele Menschen, die ein Haustier haben, kennen ja das Prinzip, dass zwischen offizieller und interner Namensgebung unterschieden wird. Die eigene Katze, der Hund oder das Kleintier tragen für gewöhnlich einen sorgfältig ausgewählten Namen, mit dem es in der Öffentlichkeit gerufen wird und den man nennt, wenn man mit anderen über das Tier spricht. Die Bandbreite ist groß und reicht vom althergebrachten, bereits etwas angestaubt wirkenden Klassikern wie Minki, Murli, Bello und Waldi bis hin zu von großen Persönlichkeiten inspirierten Namen oder aus Film und Fernsehen entliehenen Zuschreibungen. Dazu kommen Modenamen à la Emma und Luna und im Fall von Zuchttieren nicht selten solche, die klingen, als entstamme der Vierbeiner einem alten Adelsgeschlecht.

Ein älterer Mann streichelt eine Katze, ist ihr zugewandt und wirkt, als würde er mit ihr sprechen
"Gell, du bist mein Herzipinki! Jaaaaaa ..."
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Doch neben diesem offiziellen Namen gibt es oftmals noch diverse interne, die vielleicht sogar öfter zur Anwendung kommen. Ein weites Feld können Kosenamen aller Art sein. Was andere vielleicht skurril oder albern finden würden, braucht einem in den eigenen vier Wänden bei der Schmusestunde mit dem Vierbeiner schließlich nicht peinlich zu sein. Manche Menschen nutzen sogar Tiernamen anderer Gattungen, um dem eigenen Haustier ihre Zuneigung zu vermitteln – da wird etwa der das Kraulen genießende 20-Kilo-Hund zum "Mausilein" und die wohlgenährte Katze zum "Bärlibär" erklärt. Auch das eine oder andere "Schnurrliburli" mag einem beim Streicheln eines geliebten Katers schon ausgekommen sein. Und es ist ja auch nur lieb gemeint.

Eine andere Tendenz hinsichtlich des Haustiernamens kann aufkommen, wenn man Ärger über etwas empfindet, das dieses angestellt hat. Katzenkot, der außerhalb des Kisterls platziert wurde, oder Schuhe, die man vom Hund zerbissen vorfindet, sollen schon dazu geführt haben, dass man sein eigentlich geliebtes Haustier mit ebenfalls nicht offiziellen und zudem wenig freundlichen, dafür aber vielleicht kreativen Namen bedachte.

Wie nennen Sie Ihr Haustier?

Welchen Namen trägt Ihr Haustier offiziell – und sprechen Sie es auch immer so an? Welche Bezeichnungen haben Sie ihm in gemütlichen gemeinsamen Stunden schon verliehen, die sie vielleicht nicht vor Publikum äußern würden? Und wie haben Sie es auch schon genannt, wenn Sie gerade weniger gut auf Hund, Katze und Co zu sprechen waren? Teilen Sie Ihre skurrilsten und originellsten Tiernamen mit der STANDARD-Community – und inspirieren und unterhalten Sie andere damit! (Daniela Herger, 14.7.2023)