Für viele Eltern gilt das Smartphone besonders in den Sommerferien als regelrechter Endgegner. Ziel ist es, den Nachwuchs von Tiktok, Snapchat und wie sie alle heißen fernzuhalten. Das Problem stellt sich aber auch für Lehrkräfte. Ihr Unterricht ist im Match gegen das Handy meist chancenlos. Daher setzen schon jetzt viele Schulstandorte auf Handyverbote per Hausordnung. Ein aktueller Unesco-Bericht befindet diese Maßnahme für sinnvoll.

Ein Handyverbot in der Schule? Oder ist es nicht wichtiger, Medienkompetenz zu vermitteln?
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Blickt man aber in die Klassen Österreichs, so wirkt der Ruf nach einer generellen Mobilfunkprohibition, wie sie auch die Gewerkschaft fordert, fast schon antiquiert: Überall kommen bereits Laptops und Tablets zum Einsatz. Auch die künstliche Intelligenz macht vor der Schule nicht halt. Das Digitale wird mehr, das Analoge weniger. Ein Handyverbot hätte also ohnehin nur einen marginalen Effekt.

Trotzdem: Gerade jetzt ist jede Art von bildschirmfreier Zeit wichtiger denn je. Etliche Studien verweisen bereits auf die Folgen überlanger Handynutzung, die sich schlecht auf die psychische Gesundheit auswirke. Die Schule muss hier zwei Funktionen erfüllen: den Schülern das Werkzeug mitgeben, wie sie richtig mit der fortschreitenden Digitalisierung umgehen – Stichwort Medienkompetenz. Sie sollte aber auch aufzeigen, dass sich das Leben nicht nur im Handy, sondern auch auf dem Pausenhof abspielt. Dass das auch für Erwachsene gilt, darauf werden die Schüler zu Recht aufmerksam machen. (Elisa Tomaselli, 27.7.2023)