Das Rennen in der Causa #Barbenheimer konnte "Barbie" von Regisseurin Greta Gerwig klar für sich entscheiden: Nur wenige Wochen nach dem internationalen Kinostart hat der am 21. Juli angelaufene Film weltweit mehr als eine Milliarde Dollar (rund 910 Millionen Euro) eingespielt, während "Oppenheimer" ein Einspielergebnis von mehr als 500 Millionen Dollar (rund 456 Millionen Euro) erreichte. Damit hat "Barbie" schon jetzt Kinogeschichte geschrieben: Gerwig ist es als erster Soloregisseurin gelungen, diese Marke zu überspringen. Und das mit einem Film, der mit so mancher Erwartungshaltung bricht.

Ken (Ryan Gosling) und Barbie (Margot Robbie) fahren in einer Filmszene gemeinsam im Auto – Barbie am Steuer, Ken hält gelbe Rollerblades hoch
Pink und fast immer perfekt: Ken (Ryan Gosling) und Barbie (Margot Robbie) in Greta Gerwigs Film.
AP/© 2022 Warner Bros. Entertainment Inc.

"Barbie": Handlung des Films

Schauplatz des Films ist zunächst Barbieland: der perfekte, vollkommen pinke Ort, an dem Barbies aller Art, allen voran Stereotyp-Barbie (Margot Robbie) das Sagen haben und diversen Jobs nachgehen, während die Kens (als Beach-Ken: Ryan Gosling) in erster Linie damit beschäftigt sind, perfekte Boyfriends zu verkörpern. Neben Barbie-Astronautinnen, einer Barbie-Präsidentin, Barbie-Pilotinnen und Co sind die Kens mit ihren Waschbrettbäuchen nur Augenschmaus.

Diese vermeintlich heile und harmonische Welt bekommt Risse, als Robbies "stereotype" Barbie beginnt, über Themen wie den Tod nachzudenken, Cellulite an sich entdeckt und ihre perfekt gewölbten High-Heels-Füße plötzlich flach werden. Um das alles rückgängig zu machen, begeben sich Barbie und Ken in die reale Welt, wo sie bald unterschiedliche Ziele verfolgen: Barbie versucht, das Mädchen zu finden, das mit ihrer Puppe spielt, während Ken entdeckt, dass in der echten Welt Männer das Sagen haben, und eine patriarchale Revolution unter den männlichen Puppen anzetteln will.

Das sagen die Kritiken

Der "Falter" findet lobende Worte: Der Film mache viel Spaß, es werde "ein bitterböser feministischer Humor etabliert, der schlicht das Beste an diesem Werk ist". "Barbie" enthalte "scharfe und klare Gesellschaftskritik", die den Film glänzen lasse. Als gelungen werden auch die Filmzitate sowie das "Spiel mit Wechselwirkungen zwischen Puppenwelt und 'echter' Welt" bezeichnet. DER STANDARD beschreibt den Film als "Popmusical, trendsettendes Ausstattungskino und eine durchdachte, liebevolle Satire auf die Puppe, zu der Frauen eine äußerst komplizierte Hassliebe verspüren". Ryan Gosling als Ken stehle Hauptdarstellerin Margot Robbie die Show, denn "fragile Männlichkeit ist schließlich witziger als weiblicher Perfektionsdruck".

Die "FAZ" schreibt, man hätte die eine oder andere Sing-und-Tanz-Revuenummer und Verfolgungsjagd in "Barbie" weglassen können, auch wenn jede für sich in Ordnung sei. Insgesamt hätten die Klamauk- und Showelemente im Film "vor allem ihren Wert als Verpackungsmaterial für die stillen, tiefen Stellen". Diese Stellen seien fast immer stark. Und für ORF.at ist der Film ein "riskanter, rosaroter Balanceakt zwischen Feminismus, Kapitalismus und einer ganzen Reihe anderer Ismen, zu gleichen Teilen klassisches Unterhaltungskino und pinkfarbene Propaganda".

Was sagen Sie?

Welche Erwartungen hatten Sie an "Barbie" – und wie haben Sie den Film im Vergleich dazu erlebt? Welche Szenen fanden Sie witzig? Was war daran gut gemacht und was vielleicht eher misslungen? Tauschen Sie sich im Forum aus! (Daniela Herger, 14.8.2023)