Prosciutto aus Italien, Käse aus Holland, Fisch aus der Nordseefarm oder ein Schopfbraten aus Österreich – wer einkaufen geht, kann leicht nachvollziehen, woher die Lebensmittel stammen. Und kann selbst entscheiden, ob entweder der Preis oder Nachhaltigkeit und regionale Bioqualität die entscheidenden Kriterien sind.

Schnitzel
Woher kommt das Fleisch für dieses Schnitzel? In Kantinen muss das künftig ausgeschildert werden, in Wirtshäusern nicht.
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Doch ausgerechnet dann, wenn man sich ein Schnitzel im Gasthaus gönnt, bleibt die Herkunft des Fleischs oft im Dunkeln. Nur für das Essen in Kantinen tritt am 1. September eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung in Kraft. In Restaurants und Wirtshäusern bleibt es vorerst Wirtinnen und Wirten überlassen, ob sie ausschildern, woher ihre Fleischzutaten stammen. Viele machen das auch bereits freiwillig und mit großem Engagement. Aber ein Großteil eben nicht.

Das Gegenargument, dass die Ausschilderung einen bürokratischen Mehraufwand in der ohnehin unter Preis- und Lohndruck stehenden Branche bedeute, ist nicht von der Hand zu weisen. Doch anstatt zu jammern, sollten sich Wirtsleute über praktikable Lösungen Gedanken machen. Aufwendige Hochglanzspeisekarten müssen ja nicht ständig erneuert werden, beigelegte Infoblätter tun es auch.

Die Zeiten ändern sich, liebe Wirte. Immer mehr Gästen ist es nicht mehr wurst, woher der Braten kommt. An der Pflicht, die Herkunft anzugeben, führt wohl kein Weg vorbei. (Michael Simoner, 24.8.2023)