Klimakleber in orangenen Westen
Die ÖVP will "Klimakleben" zur Straftat machen.
IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Zu Recht erwartet das Volk, dass die Regierenden ein Gespür für die Probleme der Zeit besitzen. In der Hinsicht wird man in Österreich auch nicht enttäuscht. Anderswo beschäftigt man sich mit Lappalien. Die Kanadier sülzen wegen einiger glosender Landstriche herum, die Griechen fangen an zu zicken, nur weil es ein paar Bäume feuermäßig erwischt.

Hierzulande hingegen weiß das Volk, vertreten durch die stets zukunftsorientierte ÖVP, wo der Hase wirklich im Pfeffer liegt: Österreich gebricht es an einem Straftatbestand für Klimakleber! Wie recht die Volkspartei mit diesem Befund hat, zeigt sich gleich, wenn man sich zu Gemüte führt, welche Kränkungen sich unser schönes Autoland zufügen lassen muss.

Da wenden Straßenbaukonzerne mit selbstloser Unterstützung durch die Politik ihren ganzen Ehrgeiz auf, um die unwirtliche österreichische Landschaft mit neuen Fahrwegen urbar zu machen. Und was ist der Dank? Skrupellose Jungterroristen verunstalten liebreizende Beton- und Asphaltstraßen mit ekligem Klebstoff bis zur Unkenntlichkeit und kommen straflos davon!

Ein Klimakleber-Paragraf wäre ein guter Anfang, aber eben nur ein Anfang. Weiters auf der legistischen Wunschliste: ein Gesetz gegen die mutwillige Veräppelung verdienter Politiker (Sebastian Kurz, Gernot Blümel usf.) oder gegen die Errichtung terroristischer Banden wie zum Beispiel der WKStA. Bitte schnell tätig werden, es pressiert. (Christoph Winder, 27.8.2023)