Lust auf eine Runde Monopoly? "Das kaufmännische Talent", DKT (wie das Spiel im deutschsprachigen Raum hieß) Gerald Hörhan will uns jedenfalls Lust auf Immo-Investments machen. Der "Investment-Punk", der laut eigenen Angaben rund 200 Wohnungen besitzt, hat ein Buch geschrieben, das "Der Einzimmer-Millionär" heißt. Es erscheint bald, man kann sich auf einer Warteliste eintragen. Und wenn man gleichzeitig bereit ist, für ihn in sozialen Medien Werbung zu machen, dann - und nur dann - darf man auch an einem Gewinnspiel teilnehmen. Zu gewinnen gibt es nicht etwa das Buch, sondern quasi den Buchtitel: Eine Ein-Zimmer-Wohnung aus Hörhans Portfolio, wahlweise in Graz (für Österreicher) oder Hannover (für Deutsche) gelegen.

Monopoly Würfel
Ein Gewinnspiel mit einer Immobilie als Hauptgewinn - fast wie bei Monopoly
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Witzige Idee. Warum Graz oder Hannover? Das ist die falsche Frage. Wer will denn überhaupt in einer Ein-Zimmer-Wohnung wohnen? These: So richtig wollen tut das niemand. Sicher, in gewissen (eher kurzen) Lebensphasen reicht eine Garconniere schon mal aus. Aber die gerade erst beendete Pandemie hat vielen Menschen gezeigt, dass "ein Zimmer mehr" richtig super ist. Doch um die potenziellen Bewohner geht es Hörhan eh nur peripher. Viele Menschen können sich allein eine Zwei-Zimmer-Wohnung nicht mehr leisten. So "kleine Löcher", wie der Autor (im Pressetext seines Buches) Ein-Zimmer-Wohnungen nennt, seien aber eben für die meisten gerade noch leistbar. Die Kaufpreise seien zuletzt schon gefallen, die Rendite sei höher als bei größeren Wohnungen - da sollte man doch zuschlagen, nicht?

Skrupel durfte man schon früher keine haben, wenn man beim DKT gewinnen wollte. Anders als dort bedeutet Vermieten in der realen Welt aber auch einen gewissen Aufwand. Und bei Altbauwohnungen lauern auch noch ganz andere Gefahren. Da heißt es aufpassen, sonst muss man mehr als nur eine Runde aussetzen. (Martin Putschögl, 1.9.2023)