Die türkisch-niederländische Fluggesellschaft Corendon Airlines will ab November für bestimmte Langstreckenflüge "Adults only"-Bereiche einführen. Dafür soll es in den vorderen Reihen der Flugzeuge eine kinderfreie Zone mit gesonderten Sitzen nur für Personen ab 16 Jahren geben, allerdings gegen einen Aufpreis von 45 bis 100 Euro.

Kinderfreie Zonen in Flugzeugen wären eine sinnvolle Stressreduzierung für alle Reisenden.
IMAGO/Stefan Zeitz

Kinderfreie Zonen in einem öffentlichen Verkehrsmittel? Ist das nicht Elterndiskriminierung? Nein, das ist eine großartige Idee! Und man tut damit gerade den Eltern einen riesigen Gefallen. Die blicken schon beim Einsteigen, wenn sie mit Kind auf dem Arm durch den Gang gehen, in viele ängstliche Augen, in denen geschrieben steht: "Hoffentlich haben die einen Sitz ganz weit weg von mir!"

Völlig nachvollziehbar, diese Angst. Ein Baby, das schreit, vielleicht stundenlang, kann einem den letzten Nerv rauben. Oder Kleinkinder, die ständig gegen den Vordersitz treten, den Tisch auf- und zuklappen und brabbeln, brabbeln, brabbeln. Das alles ist nicht entspannt. Schon gar nicht für die Eltern. Die leisten während eines mehrstündigen Flugs die Mammutaufgabe "Kind bespaßen, ohne sich dabei zu bewegen oder laute Geräusche zu machen".

Kinderfreie Zonen in Flugzeugen wären eine sinnvolle Stressreduzierung aller Reisenden. Die einen haben ihre Ruhe und die anderen kein schlechtes Gewissen. "Adults only" bitte ab jetzt in allen Flugzeugen anbieten! (Nadja Kupsa, 3.9.2023)