Park mit Bänken
Zusätzliche Grünflächen sollen die Landeshauptstadt klimafitter machen.
IMAGO/Zoonar

Die Idee ist eigentlich nicht neu: In zahlreichen europäischen Städten sorgen Baumpatenschaften dafür, dass in den Innenstädten wieder deutlich mehr Grün einzieht und Bäume in den Betonwüsten als natürliche Klimaanlagen fungieren. In Linz war man diesbezüglich aber säumig. Unternehmen, Institutionen oder Privatpersonen, die bereit waren, einen gewissen Betrag zu zahlen, für den an einem passenden Platz ein Baum gepflanzt wird, landeten bis bis dato auf dem Holzweg.

Garteln mit Goldstatus

Was sich nun aber ändert: Am Montag verkündete der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) mit der grünen Klimastadträtin Eva Schobesberger die Einführung eines Baumpatinnen- und Baumpatenmodells an.

Der Weg zum Baum mit Bürgernähe führt künftig über vier Kategorien: Die goldene Baumpatenschaft (17.000 Euro) beinhaltet die Entsiegelung der Fläche zur Schaffung eines neuen Baumstandortes und den Ankauf eines Stadtbaumes. Inbegriffen sind neben der Pflanzung auch die volle Anwuchspflege und eine Betreuung für die Dauer von fünf Jahren. Goldene Baumpaten werden zusätzlich auf einer Tafel namentlich angeführt.

Mit 2.500 Euro sichert man sich die silberne Liebe zum Blatt auf einer bereits bestehenden Baumscheibe, muss aber dann etwa auf eine dauerhafte Namenstafel verzichten und sich mit einer Patenschaftsurkunde begnügen. Dafür gibt es einen Social-Media-Beitrag auf der Facebook-Seite "Nachhaltiges Linz".

Dieser fällt bei der bronzenen Baumpatenschaft um 500 Euro weg – eine Urkunde gibt es trotzdem. Wer dann doch lieber nur ein "Baumbuddy" werden möchte, sollte sich für die "Support-Patenschaft" entscheiden. Um 150 Euro wird die Standardpflege eines bestehenden Baumes garantiert.

Maßnahmenpaket

Das städtische Klimawandel-Anpassungskonzept trage maßgeblich dazu bei, Linz als klimaneutrale Industriestadt 2040 zu positionieren, erläutert der Linzer Bürgermeister. "Begrünungsinitiativen sind dabei wichtige Umsetzungsmaßnahmen. Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen sind dazu eingeladen, einen wertvollen Beitrag für den klimagerechten Umbau der Stadt zu leisten."

Zudem sollen die Baumpatenschaften auch zur Bewusstseinsbildung beitragen und "aufzeigen, mit wie viel Engagement unsere Stadtgärtnerinnen die Linzer Bäume schützen und den Baumbestand stetig ausbauen", fügt Klimastadträtin Schobesberger hinzu.

Die Baumoffensive ist Teil eines im Juni beschlossenen Maßnahmenpakets, mit dem die Lebensqualität im städtischen Raum angesichts des Klimawandels erhalten und im Idealfall sogar verbessert werden soll. Enthalten ist auch ein Aktionsplan mit 30 Punkten. Teil davon ist etwa die Ausarbeitung eines Hitzenotfallplanes, die Erstellung eines Masterplans für "Gehen", die Überarbeitung der Zehn-Punkte-Checkliste für Hochhäuser, die bereits erwähnte Baumpflanzoffensive sowie der Aufbau eines Systems zum Monitoring von Klimaschäden. (Markus Rohrhofer, 4.9.2023)