Wien – Mit dem Schulstart im Osten stellt sich wieder vermehrt die Frage, wie in den nächsten Jahren der Lehrermangel bewältigt wird. Schulgewerkschafterinnen und -gewerkschafter warnen, dass in den kommenden Jahren weitere Ausfälle beim Lehrpersonal zu befürchten sind. Grund dafür sei mitunter der hohe Druck im Job und die "überbordende Bürokratie", wie Paul Kimberger, oberster Pflichtschullehrergewerkschafter (FCG), im Ö1-"Morgenjournal" am Dienstag betonte.

Bildungsminister Martin Polaschek im Rahmen einer Pressekonferenz.
Bildungsminister Martin Polaschek glaubt an ein Ende des Lehrermangels in wenigen Jahren.
IMAGO/SEPA.Media

Auch Bildungsminister Martin Polaschek sieht große Herausforderungen im höheren Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern, betont aber zugleich, dass sich die Situation in wenigen Jahren bessern würde. "Wir sind in Zeiten eines größeren Lehrerbedarfs, aber das wird sich auch wieder bessern", sagte Polaschek im "Morgenjournal". Auf Nachfrage geht er davon aus, dass der erhöhte Bedarf noch vier bis fünf Jahre anhalten und dann zurückgehen wird. Laut dem Bildungsminister sei der aktuelle Mangel auf eine Pensionierungswelle während der Corona-Pandemie und auf den Wunsch, vermehrt Teilzeit zu arbeiten, zurückzuführen.

Mit einem "Mix an Maßnahmen" will das Bildungsministerium den Mangel an Lehrpersonal in den nächsten Jahren eindämmen. Polaschek verweist unter anderem auf die Anstellung von Quereinsteigerinnen und -einsteigern. Bereits am Montag betonte der ehemalige Grazer Uni-Rektor im Rahmen einer Pressekonferenz, dass trotz des akuten Lehrermangels im neuen Schuljahr alle Schulstunden gehalten werden könnten. Insgesamt seien nun rund zehn Prozent der Lehrenden an Schulen Personen, die nicht über einen einschlägigen Studienabschluss. (ste, 5.9.2023)