Dominic Thiem und Herwig Straka.
Dominic Thiem und Herwig Straka bei der Pressekonferenz am Montag in Wien.
APA/EVA MANHART

Wien – Dominic Thiem hatte schon bessere Tage. Bei einem Medientermin zu den Erste Bank Open am Montag wirkte der Tennisprofi schlapp, er sagte: "Ich habe eine ziemliche Magenentzündung." Am Freitag und Samstag spielt Österreich im Davis Cup gegen Portugal, Thiem wird nicht dabei sein.

Thiem hatte aber auch schon schlechtere Tage. Bei den US Open musste er in der zweiten Runde mit Magenbeschwerden aufgeben. Den Brechreiz, der ihn einige Wochen begleitete, hat Thiem dank Medikamenten im Griff. Zuletzt begann er wieder mit leichtem Individualtraining.

In der vergangenen Woche fuhr Thiem nach Salzburg, vier Tage ließ er sich bei Fachärzten seines Sponsors Red Bull untersuchen. Die Ergebnisse einer Magenspiegelung wartete Thiem noch ab, am Montagabend sprach Bruder Moritz von einer Magenentzündung Typ C, die "nicht ohne" sei: "Es wurden keine Bakterien wie Helicobacter gefunden." Thiem hofft, mit der richtigen Behandlung rasch wieder in Form zu kommen: "Wenn der Magen okay ist, bin ich zuversichtlich, dass ich relativ schnell wieder gut spiele. Ich habe in den USA gut gespielt, und der Fitnesslevel passt."

Rematch des US-Open-Finales möglich

Seit dem Turnier in Gstaad im Juli hatte er gesundheitliche Probleme, auch beimTurnier in Kitzbühel, wo er das Finale erreichte, machte ihm der Magen zu schaffen. "Es war komisch, weil ich war fit", sagte Thiem. "Aber ich habe mich jeden einzelnen Tag übergeben. So gegen US Open hin bin ich auch immer müder geworden."

Nach dem Davis Cup plant Thiem mit einem Challenger in Bad Waltersdorf, danach hat er für das ATP-Turnier in Astana genannt. "Bis November gibt es jede Woche eine Chance, dass ich meine gute Form unter Beweis stelle."

Ende Oktober wird Thiem bei den Erste Bank Open aufschlagen. Turnierdirektor Herwig Straka sicherte dem Turniersieger von 2019 eine Wild Card zu. Eine weitere dürfte Österreichs Nummer eins Sebastian Ofner erhalten – es sei denn, der Weltranglistenerste entscheidet sich für ein Antreten in Wien. "Novak Djokovic hat für die Woche noch nicht genannt", sagte Straka. Gleichzeitig mit dem Turnier in der Wiener Stadthalle findet ein weiteres ATP-500-Turnier in Basel statt. Fix für Wien zugesagt haben unter anderen US-Open-Finalist Daniil Medwedew, Stefanos Tsitsipas, Alexander Zverev und Jannik Sinner.

Neue Farben

Straka freut sich über den guten Vorverkauf, sieht das Turnier am derzeitigen Schauplatz aber immer mehr an seine Kapazitäten stoßen. "Von Donnerstag bis Sonntag sind wir voll, da könnten wir auch doppelt so viele Karten verkaufen. Der nächste Schritt muss daher sein, dass wir vergrößern." Straka sehnt den Baubeginn der neuen Halle in St. Marx herbei.

Schon heuer neu ist das Erscheinungsbild des Match-Courts, angelehnt an den neuen Markenauftritt der Erste Bank. Die Courts werden in kräftigem Blau gehalten sein, ähnlich zur Spielfläche bei den US Open. Der Umrandungsbereich des Spielfelds ist hellgrau.

Kultstimmen für "Out"-Rufe

Seit 2020 kommen beim Turnier in Wien keine Linienrichter mehr zum Einsatz, ab 2025 soll das bei allen ATP-Turnieren der Fall sein. Die Bälle werden über ein elektronisches System automatisch "in" oder "out" gegeben. Bei der Ausgabe im Oktober kommt es zu einer Premiere: Bei den "Out"-Rufen werden die Stimmen von Herbert Prohaska und Gerda Rogers zu hören sein. "Wir haben uns das von der ATP genehmigen lassen", sagte Straka dem STANDARD. So etwas gab es zuvor bei keinem anderen Turnier. Eine dritte Person wird noch gesucht und bestimmt auch gefunden werden. (Lukas Zahrer, 11.9.2023)