Srebrenica-Opfer, Denkmal
Am 11. Juli wird bis heute der 1995 getöteten Muslime aus Srebrenica gedacht.
EPA/JASMIN BRUTUS

Sarajevo – Wegen mutmaßlicher Beteiligung am Massaker von Srebrenica im Jahr 1995 sind in Bosnien fünf Verdächtige festgenommen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die Männer am Mittwoch bei Durchsuchungen an mehreren Orten im Osten des Landes gefasst. Es handle sich um "frühere Kommandanten und Mitglieder" der bosnisch-serbischen Armee.

Den Verdächtigen wird demnach vorgeworfen, persönlich "an der Festnahme und Ermordung von etwa 70 Opfern" beteiligt gewesen zu sein. Zudem sollen sie daran beteiligt gewesen sein, die Leichen verschwinden zu lassen.

8.000 Menschen ermordet

In der bosnischen Stadt Srebrenica hatten bosnisch-serbische Einheiten im Sommer 1995 rund 8.000 muslimische Männer und Jungen ermordet. Das Massaker gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg und wurde seither von internationalen Gerichten als Völkermord eingestuft. Bis heute ist der 11. Juli Gedenktag für die Opfer von Srebrenica.

Das UN-Kriegsverbrechertribunal verurteilte den damaligen bosnischen Serben-Führer Radovan Karadžić und seinen Armeechef Ratko Mladić unter anderem wegen des Massakers von Srebrenica zu lebenslanger Haft. (APA, red, 13.9.2023)