Das Stadtquartier "Village im Dritten" im ebensovielten Wiener Gemeindebezirk nimmt langsam Formen an. Die ARE vulgo Austrian Real Estate, eine Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), entwickelt das etwa elf Hektar große Areal am Landstraßer Gürtel federführend, der Flächenwidmungsplan dafür stammt aus dem Jahr 2020. Das gesamte Areal wird per Geothermie beheizt (und gekühlt), die Bauarbeiten dafür starteten bereits im Frühjahr, ebenso wie jene am Gewerbeobjekt namens "Docks", das für das ganze Viertel eine Art zentrale Versorgungseinheit werden soll, mitsamt einem Supermarkt sowie Flächen für Gastronomie, Shops und Gewerbe.

Eine Visualisierung des geplanten Gewerbeobjekts
Einzelhandel, Gastronomie, Kleingewerbe, Fitness und andere Nicht-Wohn-Nutzungen sollen in den Docks Platz finden.
Visualisierung: ZOOMVP.AT/Artec

Lärmbarriere und Versorger

Um die beiden langgestreckten und bis zu drei Stockwerke hohen Gebäude, die zum vielbefahrenen Landstraßer Gürtel hin auch als Lärmbarriere fungieren, optimal bespielen zu können, hat die ARE nun eigens eine Tochter namens ARE Urbaniq ins Leben gerufen. Sie übernimmt das Sockelzonen- bzw. Stadtraummanagement.

Visualisierung der Docks
Die Docks fungieren auch als Lärmbarriere zum vielbefahrenen Gürtel.
ZOOMVP.AT/Artec

Quartiermanagerin ist seit kurzem Cornelia Bredt, die sich in den vergangenen dreizehn Jahren in der Seestadt Aspern um Ähnliches gekümmert hatte. Sie gab am Dienstag im Zuge eines Pressegesprächs mit Gerd Pichler, einem der beiden Development-Chefs der ARE, dann auch gleich den Startschuss für den Vertrieb der insgesamt rund 9.000 Quadratmeter an Gewerbeflächen in den Docks, die bis vor kurzem "Gürtelbögen" hießen.

Was genau ist also ab sofort zu mieten? Zumindest eines der 18 "Tops" in den Docks wird mit Gastronomie bespielt, sagte Bredt. Vorerst ist nicht mehr Gastronomie geplant, weil es auch in den einzelnen Bauteilen des Quartiers noch diverse einschlägige Angebote geben wird. Neben den 9.000 Quadratmetern in den Docks soll es noch weitere rund 3.000 Quadratmeter an Erdgeschoßflächen geben, etwa im "Stadtregal" der Arwag ganz im Westen des Projektgebiets, geplant von den Architekturbüros Gerner Gerner Plus und Heri & Salli, an dem ebenfalls bereits gebaut wird.

Ein Blick auf die Baustelle der Docks.
Die Docks sollen das Projektgebiet vom Gürtel (ganz links) abschirmen. Dort, wo der Kran steht, wird es einen Durchgang geben.
Putschögl

In den Docks wird ein Billa-Supermarkt einziehen, außerdem soll es Coworking-Flächen im Ausmaß von rund 750 Quadratmetern geben, sagte Bredt. Darüber hinaus würde man gerne Kleingewerbe ansiedeln. Insgesamt soll es eine "gelungene Mischung aus Retail- sowie Non-Retail-Angeboten" geben, sobald die Docks im Herbst 2024 fertiggestellt sind.

Blaupause für Quartiere

In Sachen Energieversorgung setzt man im ganzen Quartier wie bereits erwähnt auf Geothermie; 69 von insgesamt 500 Erdsonden befinden sich unter den Docks. Diese werden außerdem auch zahlreiche Photovoltaik-Module auf dem Dach bekommen, die zusätzlich den Straßenlärm abschirmen helfen sollen. Mit ARE Urbaniq soll das hier erprobte Konzept später auch auf andere Projektgebiete ausgerollt werden. Und die Docks will die ARE auch nach der Fertigstellung weiterhin in ihrem Bestand halten, hieß es bei dem Pressegespräch. (Martin Putschögl, 20.9.2023)