Vor elf Jahren wurde der Architekturwettbewerb abgeschlossen, und damals, Anfang Oktober 2012, war noch die Rede von einer Fertigstellung 2016. Doch das Projekt Danubeflats am Standort des alten Cineplexx-Kinos direkt bei der Donaustädter Abfahrt von der Wiener Reichsbrücke war von Beginn an umstritten – und blieb es lange Zeit.

Bis zur Fertigstellung des gesamten Turms wird es noch zumindest bis Jahresende 2024 dauern, das Fest zur
Bis zur Fertigstellung des gesamten Turms wird es noch zumindest bis Ende 2024 dauern, das Fest zur "Eröffnung" gab es schon jetzt.
Studiokoekart / Natascha Unkart

Vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner des benachbarten Hochhauses Neue Donau waren aktive Projektgegner. Als Mitte 2015 dann aber der städtebauliche Vertrag der Entwickler mit der Stadt und zugleich auch die Widmung im Wiener Gemeinderat beschlossen wurden, war das Projekt grundsätzlich auf Schiene. Bis zum Baubeginn dauerte es dann aber trotzdem noch vier Jahre.

Vertikaler Tanz

Nun ist der Wohnturm 180 Meter hoch und hat seine endgültige Höhe erreicht, was die Bauherren mit einer rauschenden Gleichenfeier begingen. Mit den Anrainerinnen und Anrainern habe man sich letztlich einigen können, erzählte Wolfdieter Jarisch, Geschäftsführer der S+B-Gruppe, auf diesem Fest, für das er den ungarischen Spitzenpianisten Peter Bence sowie vier wagemutige Artistinnen und Artisten engagierte, die sich aus großer Höhe an der Fassade abseilten und dabei einen "Vertical Dance" darboten.

Die 500 freifinanzierten Eigentumswohnungen sind aktuell laut Jarisch zu 90 Prozent verkauft. Die Penthäuser sind noch gar nicht im Vertrieb, bis zur Fertigstellung des Turms wird es aber ohnehin noch rund eineinhalb Jahre dauern.

"Vertical Dancers" sorgten für spektakuläre Bilder.
Studiokoekart / Isabelle Koehler

55.000 Kubikmeter Beton und 10.000 Tonnen Stahl wurden verbaut, das Gesamtgewicht des Turms, der Österreichs höchstes Wohngebäude sein wird, beträgt damit rund 120.000 Tonnen. Den Käuferinnen und Käufern, die alle zum Fest eingeladen wurden, versprechen die Entwickler "Österreichs schnellste Aufzüge". Außerdem wird es für sie hier einen Doorman in der Lobby geben, ein hauseigenes Gym, Sauna und Cocktailbar, Event-Lounge und einen beheizten Pool.

Sozialwohnungen geplant

Im Sockelgebäude ist ein Nahversorger sowie ein Restaurant geplant. Teil des städtebaulichen Vertrags mit der Stadt war auch die teilweise Überplattung der Autobahn A22 sowie die Herstellung eines öffentlichen Zugangs zur Donau, außerdem 40 Sozialwohnungen, die zehn Jahre lang zu den Bedingungen der Wiener Wohnbauinitiative vergeben werden müssen. Hier bahnt sich laut Jarisch eine Kooperation mit einer Sozialorganisation an.

Ihr werden auch im Turm Wohnungen angeboten, versicherte der Bauherr; außerdem im Bauteil B, der Mietwohnungen enthält und an einen Investor verkauft wurde, sowie in anderen Gebäuden in ganz Wien. (Martin Putschögl, 22.9.2023)