Gang der Uni Wien
Die Universität Wien ist die bestgereihte heimische Universität.
Christian Fischer

Nur eine heimische Uni hat es heuer unter die Top 200 der Times -Uni-Rankings geschafft. Nun haben die Kritiker des Ranglistentheaters schon recht: Bildung ist kein Skirennen. Das von der blühenden Ranking-Industrie betriebene Spektakel um Gewinner und Absteiger sowie das Starren auf Platzzahlen wird den vielschichtigen gesellschaftlichen Zielen nicht gerecht, die gute Hochschulen verfolgen sollten.

Trotzdem macht man es sich zu leicht, wenn man deshalb auf das stete Herumgrundeln der österreichischen Unis mit erhabenem Desinteresse reagiert. Denn die – gewiss vereinfachenden – Zahlenwerte, die das neue Ranking beinhaltet, bilden leider auch einige einfache Wahrheiten darüber ab, was in der heimischen Wissenschaftspolitik schiefläuft.

So haben Österreichs Unis viel weniger Geld pro Studierenden als die hervorragend abschneidenden niederländischen Pendants. Das schlägt sich in schlechten Betreuungsrelationen nieder, die nicht nur einen Dämpfer in Rankings verpassen, sondern auch für Lehrende und Studierende frustrierend sind.

Auch der knausrige Umgang mit Grundlagenforschung schadet dem Land durch schwächelnde Innovationskraft weit mehr, als es die hinteren Platzierungen tun, in die dieser Missstand einfließt. Für moderne Wissenschaft braucht es nun mal viel Geld, das kommt aber doppelt und dreifach zurück. Es sind diese Zahlen, auf die die Regierung endlich schauen sollte. (Theo Anders, 27.9.2023)