Es ist der natürliche Weg – irgendwann wird das Kind flügge und zieht aus dem elterlichen Nest aus. So will es die Natur! Eltern und Kinder unter einem Dach sind nicht auf unbegrenzte Zeit kompatibel. Es ist ja auch ein kleines Abenteuer, in die eigenen vier Wände zu ziehen, entweder in eine Wohngemeinschaft, alleine in die erste Wohnung oder vielleicht sogar mit der Freundin oder dem Freund zusammen.

Aber es gibt ein paar Gründe, warum diese Wohnkonstellationen nicht auf Dauer funktionieren. Entweder löst sich die WG auf, die finanziellen Umstände ändern sich derartig, dass die Miete nicht mehr bezahlt werden kann, oder man trennt sich von dem Partner oder der Partnerin und braucht schnell eine neue Unterkunft. Wie gut, dass Mama und Papa Platz haben und man mit einem Koffer wieder vor der Tür des elterlichen Heimes stehen und Unterschlupf begehren kann.

Junger Mann klingelt an einer Haustüre. Er hat ein Kapperl auf und trägt einen Rucksack.
"Mama, Papa, kann ich wieder bei euch einziehen? Es ist eh nicht für lange!" Oder käme Ihnen diese Frage niemals in den Sinn?
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Eine gute Idee?

Je nach Wohnsituation der Eltern wird man sicher ein paar Tage bei ihnen Unterschlupf finden können. Ob man es für längere Zeit aushält, ist eine ganz andere Frage. Schließlich gab es mal sehr gute Gründe, warum man das elterliche Zuhause verlassen hat. Sei es, weil man sich ständig bevormundet gefühlt hat und alle elterlichen Regeln befolgen musste oder weil man eben ein selbstständiges Leben ohne permanente Überwachung leben wollte. Es fühlt sich vielleicht auch wie ein Rückschritt und ein wenig nach Versagen in dem Moment an, wo man mit Sack und Pack bei Mama und Papa klingelt und sich gramgebeutelt in das ehemalige Kinderzimmer zurückzieht. Aber man hat nun die Möglichkeit, neue Pläne zu schmieden und neuerlich flügge zu werden. Und bis dahin muss man die Füße unterm elterlichen Küchentisch still halten.

Waren Sie schon einmal in so einer Situation?

Was waren die Gründe dafür, dass Sie als erwachsener Mensch vorübergehend bei Ihren Eltern wieder eingezogen sind? Und wie gut hat es geklappt? Könnten Sie sich ein Leben mit Ihren Eltern unter einem Dach noch einmal vorstellen? Oder würden Sie sich in einer Notsituation lieber an Freunde halten und bei denen auf der Couch schlafen? Und wie sieht die Elternperspektive aus: Wie lange würden Sie es mit Ihrem erwachsenen Kind in einem Haushalt aushalten? Erzählen Sie im Forum! (wohl, 3.10.2023)