"Plant Ex-Kanzler doch für Wahlkampf?", fragte "Heute", "Kurz-Domains für Wahlkampf 2024 gesichert", titelte oe24.at diese Woche. Zur diebischen Freude von ORF-Satiriker Peter Klien. Dessen Show "Gute Nacht Österreich" hat eine Reihe Internetdomains wie "team-kurz24.at" gesichert, um die es bei den Spekulationen ging. Seit Freitagnacht läuft auf den acht vermeintlichen Wahlkampfseiten von Kurz Kliens Dossier über die Geschäftspartner und Connections des Ex-Kanzlers aus der aktuellen Show.

Peter Klien präsentiert in
Peter Klien präsentiert in "Gute Nacht Österreich" vermeintliche Kurz-Wahlkampf-Domains, die er sich gesichert hat. Dort läuft jetzt sein Beitrag über Kurz-Connections.
ORF Gute Nacht Österreich Screenshot

Hilfreiche Geschäftspartner

Das dieswöchige Sachthema der Satireshow über den ehemaligen Kanzler und ÖVP-Chef und nunmehrigen Unternehmer stellt einige der Geschäftspartner von Kurz vor. Etwa den US-Tech-Milliardär und Palantir-Gründer Peter Thiel, der neben dem Geschäft mit Daten auch gerne Rechtspopulisten finanziere. Oder Shalev Hulio, der frühere Chef des Anbieters der Spionagesoftware Pegasus, mit dem Kurz ein Joint Venture in Tel Aviv gegründet habe. Connections zu Trump-Schwiegersohn Jared Kushner in Saudi-Arabien erwähnt Klien. Und die gemeinsame Firma mit Investor Alexander Schütz, dessen Frau Eva Schütz den "Exxpress" gegründet hat. Der ORF-Satiriker: "Wir lernen: Geschäftspartner mit einer gesunden Einstellung zu Demokratie, Privatsphäre und freier Presse sind immer hilfreich."

"Diesmal muss Kurz zu mir kommen"

Als Besitzer von "team-kurz24.at" bis "listekurz24.at" gibt sich Klien am Ende des Beitrags zu erkennen: "Ich wollte wissen, wie nervös schon wieder alle sind", schmunzelt der ORF-Satiriker. Auf den Sites läuft nun ab Freitagnacht sein Beitrag über Kurz und seine Connections. Kliens Kommentar zur Aktion: "Vielleicht denkt Sebastian Kurz am Ende selbst über eine mögliche Rückkehr in die Politik: Ich tu's für Österreich und mach es nicht."

Aber: "Wenn Sebastian Kurz tatsächlich kandidieren sollte, dann muss er dieses Mal zu mir kommen. Und dann bin ich dran mit davonlaufen." Eine Anspielung auf Kliens Einsätze als satirischer "Außenreporter", der Politikerinnen und Politiker mit, nun, pointierten Fragen interviewen will. Zuletzt trug Klien das körperliche Gewalt eines FPÖ-Securitymitarbeiters ein, der ihn im Schwitzkasten von FPÖ-Chef Herbert Kickl wegzog.

Noch einmal FPÖ-Frühschoppen, ohne Schwitzkasten

Klien räumt in der Sendung ein, dass er vielleicht ein bisschen weit gegangen sei, als er den Lastwagen durch die Hintertür betrat, in dem die von der FPÖ engagierte Schneiderin ihre Dienste anbot – und vor Kickl stand. Aber er betont: Er war weder Backstage noch auf der Bühne noch in einem FPÖ-Bus, wie die Freiheitlichen in einer Aussendung erklärt hatten. Und Klien bestätigt der FPÖ, dass er lange ungehindert bei dem FPÖ-Frühschoppen in Hartberg (Steiermark) drehen konnte.

"Ohne Herbert Kickl kann es bei der FPÖ durchaus gemütlich sein."

Diesmal zeigt er noch einmal Bilder von seinem Besuch bei dem FPÖ-Event in Hartberg. Denn, so Klien: "Ohne Herbert Kickl kann es bei der FPÖ durchaus gemütlich sein." Da hört Klien etwa von einem Besucher, er sei "ein ganz ein Lustiger, schad', dass Sie beim ORF sind". Er könnte ja immer noch zu FPÖ TV kommen. Klien: "Ja, dort ist alles Satire." (fid, 14.10.2023)