Eine Rakete kurz nach Start.
Eine Falcon-9-Rakete von Space X bringt Starlink-Satelliten ins All.
AP/Malcolm Denemark/Florida Today

Israel möchte offenbar Zugriff auf das Satelliteninternet Starlink. Aktuell dürfte es Gespräche mit dem Raumfahrtunternehmen Space X geben, das für Starlink verantwortlich ist. Israels Kommunikationsminister Shlomo Karhi möchte eine Freigabe für sein Land erreichen. Starlink ist bislang nicht in Israel verfügbar, wie aus der Karte des Unternehmens hervorgeht. Eine Freischaltung ist laut Space X eigentlich erst für 2024 geplant.

In einem Posting auf X gibt Karhi an, dass bereits Gespräche über den Kauf von Empfangsantennen für Siedlungen nahe der Grenze zu den Konfliktzonen stattfinden.

Satelliteninternet für Konfliktzonen

"Es finden Aktivitäten zur Koordinierung des Unternehmens Starlink in Israel statt, damit es möglich wird, Satellitenkommunikationsterminals des Unternehmens Space X zu betreiben, die eine Verbindung zum Breitbandinternet in Israel ermöglichen", heißt es in dem Posting. Und weiter: "Unter der Leitung des Ministers fördert das Ministerium außerdem den Kauf dieser Satellitengeräte zugunsten von Bürgermeistern und Siedlungsleitern in den Siedlungen an der Konfliktlinie." Gleichzeitig wird offenbar an einer Blockade des katarischen Nachrichtensenders Al Jazeera gearbeitet. Karhi gab darüber hinaus an, dass im Gazastreifen der Mobilfunk sowie das Internet abgedreht werden könnten, wie Heise berichtet.

Der letzte Schritt erscheint überraschend, verwendet Israel doch massenweise Daten aus dem Mobilfunknetz, um die Fluchtbewegungen aus dem Gazastreifen zu überwachen.

Die Bedeutung von Starlink

Mit Starlink könnte sichergestellt werden, dass Siedlungen nahe der Front auch dann einen Internetanschluss haben, wenn andere Kommunikationswege blockiert sind. Starlink könnte damit auch eine wertvolle Rolle für die Isrealis in einer möglichen Bodenoffensive spielen, da es den eigenen Truppen Breitbandkommunikation erlauben würde. Dies hat sich in der Ukraine schon als extrem nützlich erwiesen. Jedoch ließ Elon Musk aus Angst vor einer weiteren "Eskalation" des Kriegs immer wieder die Verbindung kappen und untersagte sogar die Nutzung von Starlink für "Offensivoperationen". (red, 18.10.2023)