Unter den menschlichen Emotionen kommt der Angst eine ganz besondere Rolle zu – sicherte sie doch seit Menschengedenken das Überleben unserer Art: Wer keine Angst hat, läuft nicht vor dem Säbelzahntiger davon und riskiert vielleicht sein Leben. Neurobiologisch betrachtet funktioniert Angst folgendermaßen: Im menschlichen Gehirn sitzt das Angstzentrum in der rechten Hälfte der Amygdala alias Mandelkern, eines Teils des limbischen Systems, in dem Emotionen verarbeitet werden und wo als Reaktion auf einen unangenehmen Reiz der "Fight or flight"-Impuls ausgelöst wird.

Auch in der Philosophie ist die Angst ein zentrales Thema. So behandelte etwa der dänische Philosoph Søren Kierkegaard die Angst als Grundthema der Existenzphilosophie und unterschied zwischen Angst (vor etwas Unbestimmtem) und Furcht (vor einer bestimmten Sache). Die Wurzeln der menschlichen Beschäftigung mit dieser Thematik reichen jedoch bis in die Antike zurück, als man sich im Zuge der Ethik damit auseinandersetzte.

Eine junge Frau blickt mit ängstlichem Gesichtsausdruck durch eine Jalousie
Was macht Ihnen Angst?
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Vom Umgang mit Ängsten aller Art

Angst bringt diverse psychologische und physiologische Reaktionen mit sich: Unter Stress oder angesichts einer herausfordernden Situation entstehen unangenehme, bedrückende und beklemmende Gefühle der Nervosität, Besorgnis oder großer Unsicherheit. Körperlich erlebt man Symptome wie verstärktes Herzklopfen, feuchte Hände und Schwindelgefühle.

Ängste können sich auf nahezu alles beziehen, mit dem man es im Alltag zu tun bekommt. Sie können rational oder irrational sein und einen im täglichen Leben beeinträchtigen – wenn man etwa angesichts einer Spinne einen Raum verlassen muss oder im Urlaub einen Aussichtspunkt ob seiner Höhenangst nicht genießen kann. Soziale Ängste können dazu führen, dass man das Miteinander auf einer Party oder auf der Betriebsweihnachtsfeier als bedrückend erlebt oder sich erst gar nicht hintraut. Vielleicht hat man auch viele Ängste und Sorgen, die einen nachts wach halten. Oder Zukunftsängste, wenn man daran denkt, was in den nächsten Jahren auf einen selbst oder auf die Welt alles zukommen könnte.

Wovor fürchten Sie sich?

Welche Ängste machen Ihnen im Alltag zu schaffen – und wie gehen Sie damit um? Kennen Sie aus eigener Erfahrung Ängste, die andere als irrational erleben? Und haben Sie für sich persönlich ein Rezept gegen die Angst entdeckt, das Ihnen hilft, damit zurechtzukommen? Teilen Sie Ihre Erfahrung mit der STANDARD-Community! (Daniela Herger, 23.10.2023)