Lebensmittel in Müllcontainer
Während bis zu 50 Tonnen Obst und Gemüse auf Europas Feldern etwa aufgrund optischer Kriterien wieder eingeackert werden, wandern auch in Supermärkten etliche noch genießbare Lebensmittel in den Abfall.
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Unglaubliche 40 Prozent aller Lebensmittel werden weltweit pro Jahr weggeworfen. Österreich stellt hier keine Ausnahme dar. Um das Problem in den Griff zu bekommen, existieren verschiedene Ansätze. Wirksame Hebel zeigt nun auch eine Masterarbeit auf, die Peter Kargl an der Wirtschaftsuniversität Wien verfasste.

Unter dem Titel "Nachhaltige Geschäftsmodelle zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung in der Region D-A-CH" widmete sich Kargl verschiedenen Möglichkeiten, um zu einem ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln zu kommen. Wichtig ist das aus mehreren Gründen, wie Kargl in seiner Arbeit schreibt: "Es geht hierbei nicht allein um das soziale Paradoxon, welches darin besteht, dass zum einen Nahrungsmittel verschwendet werden und zum anderen Menschen im Hunger verharren, sondern auch um die substanziellen ökologischen und ökonomischen Konsequenzen, die damit einhergehen."

Da die Vergeudung von Lebensmitteln an allen Punkten der Produktionskette und auch bei Endverbraucherinnen und -verbrauchern auftritt, braucht es auch in all diesen Stufen Lösungen. In jüngster Vergangenheit entstanden unterschiedliche Geschäftsmodelle, die das Problem der Lebensmittelverschwendung adressieren.

Biomüll im Kübel
Lebensmittelverschwendung findet an allen Punkten der Produktions- und Lieferkette statt. Privathaushalte bilden dabei keine Ausnahme, auch hier werden viele Nahrungsmittel weggeworfen, die noch verwendet werden könnten.
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Von KI bis Upcycling

Die systematische Untersuchung dieser Modelle habe in der bisherigen Forschung jedoch noch zu wenig Aufmerksamkeit erfahren, schreibt Kargl. In seiner Masterarbeit analysierte er daher bestehende Geschäftsmodelle im deutschsprachigen Raum. Gefördert wurde die Arbeit mit einem Stipendium der Gesellschaft für Forschungsförderung des Landes Niederösterreich. Aus der Analyse entwickelte Kargl schließlich vier Typologien, die in Österreich umgesetzt werden könnten, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Die Erkenntnisse und Empfehlungen wurden bereits dem Geschäftsführer der Niederösterreichischen Umweltverbände und der Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft präsentiert. Laut der Gesellschaft für Forschungsförderung sollen weitere Organisationen in Niederösterreich folgen. (mare, 2.11.2023)