Der oberösterreichische FPÖ-Chef und Vizelandeshauptmann Manfred Haimbuchner gilt als "Gemäßigter" innerhalb der Freiheitlichen. Was dort halt so als "gemäßigt" heißt. Bei einer Bierzeltrede "plärrte" er (laut Krone), wenn Herbert Kickl Kanzler werde, werde er "Journalisten und Islamisten wieder das Benehmen lehren". Journalisten, Islamisten, alles eins im Bierzelt. Da fühlt sich einer schon sehr stark in seinen Lederhosen und/oder er will seinem Parteivorsitzenden schmeicheln. Denn Kickl will ja "Volkskanzler" werden, und die Umfragen widersprechen dem vorläufig nicht wirklich. Die FPÖ steht in Umfragen seit Monaten bummfest bei 30 Prozent.

Sorgt mit einer Bierzeltrede wieder für Aufsehen: Oberösterreichs FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner, im Bild mit FPÖ-Chef Herbert Kickl im Februar beim Politischen Aschermittwoch der Partei in Ried.
APA/MANFRED FESL

Martin Glier wiederum, der Pressesprecher von Udo Landbauer, des weit rechts stehenden Landeshauptfrau-Stellvertreters von Niederösterreich, kann es fast noch besser. Auf eine Twitter-Ankündigung eines neuen Programms des Kabarettisten und STANDARD-Kolumnisten Florian Scheuba twitterte er: "Sie werden 2024 nur noch beim AMS (Arbeitsmarktservice, Anm.) auftreten dürfen".

Man muss derlei schon ernst nehmen. Haimbuchner ist nicht irgendwer, und auch Martin Glier ist FPÖ-Urgestein. Sie – und vor allem Kickl – würden schon umsetzen, was sie ankündigen: einen Vernichtungsfeldzug gegen Kritiker. Es liegt daher an den – nicht so schwachen – Kräften der Demokratie, dafür zu sorgen, dass diese Vorfreude auf die Machtergreifung ein Fall von "praecox"ist. (Hans Rauscher, 4.11.2023)