Wien – "ORF1 könnte man aus meiner Sicht ersatzlos streichen", erklärt FPÖ-Generalsekretär und Mediensprecher Christian Hafenecker in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Profil". Der Sender sei "mit internationalen Produktionen vollgestopft und wohl weit weg vom öffentlichen Interesse".

Aus der Sicht von FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker könnte man ORF 1 ersatzlos streichen.
APA/ROLAND SCHLAGER

Gefallen findet Hafenecker hingegen an ORF 3, das ein "gutes Programm" mache und "sich stark an Servus TV" orientiere. Letzteres merke er, "weil es immer mehr Sendungen mit Heimatbezug gibt". Er habe den Eindruck, es werde um eine ähnliche Seherschaft gebuhlt. Grundsätzlich auf einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk angesprochen, erklärt Hafenecker: "Den ORF brauchen wir ganz dringend. Österreich würde sonst als kleiner Markt von deutschen Sendern aufgefressen werden, das wäre Puls 4 zum Quadrat."

Klien im Schwitzkasten

Was sagt Hafenecker dazu, dass der ORF-Satiriker Peter Klien von einem FPÖ-Security in den Schwitzkasten genommen wurde? Klien habe "selbst gesagt, dass er keine körperlichen Schmerzen verspürt hat" und "sich mit einer unglaublichen Aufdringlichkeit in einen Bus bugsiert". Aber er müsse dazusagen: "Mir haben die Bilder mit dem Security auch nicht gefallen", so Hafenecker gegenüber "Profil".

Wäre die FPÖ in der Regierung, hätte sie eine Haushaltsabgabe "gar nicht beschlossen", so Hafenecker im "Profil": "70 Millionen dazuzugießen, ohne vorher einen klaren Auftrag zu definieren, halte ich für einen schweren Fehler von der Medienministerin." Die FPÖ schlage "einen Budgetrahmen vor, der über eine Legislaturperiode hinausgeht". Es sei nicht notwendig, "dass sich der ORF jedes Jahr selbst gängeln muss, um zum Budget zu kommen".

Zu den FPÖ-Medien erklärt der Mediensprecher der Parteil, dass der Schub für weitere Online-Portale "in der Corona-Zeit" gekommen sei. In den etablierten Medien habe "sich niemand kritisch damit auseinandergesetzt". Was die Objektivität von FPÖ-TV betrifft, heißt es seitens Hafenecker: "Aus unserer Sicht ist es eine objektive Berichterstattung über unsere politischen Anliegen und Themen." (red, 15.10.2023)