Kurz Benko
Gemeinsam in Abu Dhabi: Sebastian Kurz, 2019 noch Bundeskanzler, und Investor René Benko, der als Mitglied einer Wirtschaftsdelegation mitreiste.
APA/HELMUT FOHRINGER

Der Titel des STANDARD-Artikels lautete "Sebastian Kurz mit René Benko auf Investorensuche in Nahost".

Tatsächlich reiste Benko mit Kurz im Herbst 2022 nach Abu Dhabi. Es soll dabei um den Staatsfonds Mubadala gegangen sein, den Benko mit Kurz-Hilfe für ein Investment in die Benko-Firma Signa Sports gewinnen wollte. Daraus ist leider nichts geworden, Signa Sports meldete kürzlich Insolvenz an.

Aber vielleicht stellt Sebastian Kurz noch rasch eine größere Summe aus Nahost auf, um dem in eine schwere Krise geratenen Benko-Immobilienkonzern aus den Liquiditätsschwierigkeiten herauszuhelfen. Der private Geschäftsmann Kurz könnte so seine kolportierten Fähigkeiten als Türenöffner, Beziehungsknüpfer und überhaupt "Global Strategist" (seine Berufsbezeichnung beim US-Milliardär Peter Thiel) unter Beweis stellen.

Sebastian Kurz war schon als Bundeskanzler René Benko beim handstreichartigen Erwerb von Kika/Leiner (inzwischen ebenfalls insolvent) behilflich gewesen. Da hatten einander zwei Wunderknaben und Aufsteiger gefunden, der eine im politischen, der andere im Business-Bereich.

Fragen nach der Werthaltigkeit dieser beiden "Erfolgsmodelle" haben sich schon früh gestellt und stellen sich heute dramatischer denn je. Das "Wunderknaben-Konzept" funktioniert fast nie, aber viele fallen trotzdem immer wieder darauf herein. (Hans Rauscher, 6.11.2023)