Barbara Thaler Anfang November mit Parteikollegen und Staatssekretär Florian Tursky.
Barbara Thaler Anfang November mit Parteikollegen und Staatssekretär Florian Tursky.
APA/EXPA/JOHANN GRODER

Innsbruck - Der Tiroler ÖVP-Wirtschaftsbund hat in seiner erweiterten Vorstands- und Landesleitungssitzung am Samstag Barbara Thaler als Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer nominiert. Nötig wurde die Nachbesetzung des Postens, weil ihr der bisherige WK-Präsident Christoph Walser am Freitag zurückgetreten war. Er hatte von "persönlichen Gründen" gesprochen und gemeint, er habe seiner "Rolle und Verantwortung als Unternehmer nicht immer den nötigen Platz eingeräumt". Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen Finanzstrafdelikten.

Die 41-jährige Thaler engagiert sich laut einer Aussendung seit 2010 in der Wirtschaftskammer und fungiert seit 2015 als Vizepräsidentin. Daneben ist die Unternehmerin seit 2020 auch Landesobmann-Stellvertreterin des Tiroler Wirtschaftsbundes sowie seit 2019 Abgeordnete zum Europäischen Parlament und stellvertretende Verkehrssprecherin der Europäischen Volkspartei. Aufgrund ihrer neuen Aufgabe werde Thaler jedoch bei der kommenden EU-Wahl nicht mehr als Kandidatin antreten, heißt es in der Aussendung. Seit 2007 ist die künftige Wirtschaftskammerpräsidentin Inhaberin der Werbeagentur "digithaler – Agentur für digitale Sichtbarkeit" mit drei Mitarbeitern.

Erste Frau an Spitze der Tiroler Wirtschaftskammer

Lobesbekundungen gibt es für Thaler vom Tiroler Wirtschaftsbundobmann Franz Hörl: „Barbara Thaler bringt unternehmerisch, politisch und kommunikativ alle Fähigkeiten mit, die für diese wichtige Position notwendig sind." Mit Thaler sei "nun nicht nur erstmals eine Frau an der Spitze der Kammer, sondern zugleich eine Person, die den frischen Wind der vergangenen Jahre mit Sicherheit fortsetzen und mit neuen Facetten beleben wird."

Nähere Details zu den Ermittlungen gegen Walser wurden vorerst nicht bekannt. Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft ließ zu konkreten Vorwürfen nichts verlautbaren, auch Walser selbst wollte bislang keine Stellungnahme abgeben. (red, 11.11.2023)