Wenn es darum geht, wie die Zukunft des Neusiedler Sees aussehen soll, herrscht nicht gerade Einigkeit. Das Land Burgenland, die meisten Anrainer und vor allem jene, die vom Neusiedler See wirtschaftlich abhängig sind, sind für seinen Erhalt. Um jeden Preis. Also auch für eine Zuleitung von Donauwasser. Auf der anderen Seite stehen vor allem Umweltschützer. Sie würden den See im schlimmsten Fall auch austrocknen lassen, weil das zu einem Steppensee eben dazugehört.

Neusiedler See Wassermangel
Wasser vergeblich gesucht: Der Neusiedler See im April 2023.
APA/HANS KLAUS TECHT

Entfernung als Muss

Einig ist man sich nur, wenn es darum geht, dass Schilf entfernt werden muss. Weil es nicht mehr genutzt wird, konnte es sich immer weiter ausbreiten und verdunstet im Sommer viel Wasser. Es im Winter, wenn keine Vögel darin brüten, kontrolliert abzubrennen, geht nicht. Gesetze zur Luftreinhaltung verhindern das.

Verbrennen keine Option

Wirtschaftlich lässt sich Schilf nicht mehr im großen Stil verwerten. Verbrennen in Fernwärmewerken wäre eine Idee, aber solche Projekte sind in der Vergangenheit gescheitert. Jetzt muss dringend eine Lösung gefunden werden. Denn sonst brennt im Winter der Schilfgürtel womöglich wieder durch einen Unfall. Wie vergangenes Jahr, als eine Schilfschneidemaschine Feuer gefangen hat. Sie war angeblich nicht die beste Maschine am See. Und zu den Emissionen vom Schilfbrand kamen die der Löschfluggeräte noch dazu. (Guido Gluschitsch, 20.11.2023)