Auf Einladung des Rings Freiheitlicher Studenten sollte der deutsche Rechtsextreme Götz Kubitschek an der Uni Wien sprechen. Die Uni lud ihn aus, daraufhin hielt er auf der Rampe am Ring seine Rede, in der er eine Machtergreifung androhte: "Revolutionen kündigen sich oft nicht mit Gebrüll an ... Ich sage, wir setzen gerade zum Sprung an."

Rechtsextremist Götz Kubitschek hielt eine Rede auf den Stufen vor der Universität Wien. Im Hintergrund: die Polizei und die Gegendemonstration.
© Christian Fischer

Es gab eine Gegendemo, Polizeieinsatz, und Martin Sellner von den rechtsextremen "Identitären" war auch dabei. Manchen fiel dabei ein, wie in den Dreißigerjahren illegale Nazi-Studenten jüdische Kommilitonen die Uni-Rampe hinunterprügelten. Kubitschek durfte dann in die Parlamentsräume der FPÖ, gemeinsam mit einem Abgeordneten der deutschen AfD.

FPÖ-Chef Herbert Kickl verwendet bei seinen aggressiven Bierzeltreden ("Heimattour") ständig die Nazibegriffe "Systemparteien" und "Systempresse". Gemeinsam mit Drohungen für die Zeit nach der Machtergreifung: "Es wird Rauschen, und es wird Verletzungen und Verwundungen geben – es wird ein anderer Wind wehen in diesem Land!"

Und Schmähungen mit "ausländisch" klingenden Namen, wie sie der FPÖ-Politiker Johann Tschürtz mit Schulkindern betrieb, hatte auch ein Goebbels schon drauf ("Kommt da so ein Jude aus Galizien mit dem Namen Wacholder Trompetenschleim …").

Was erleben wir da gerade? Wie soll man das nennen ? Renazifizierung? (Hans Rauscher, 20.11.2023)