Die Klimakrise mit all ihren Auswirkungen ist längst aufgeschlagen, auch in Österreich. Während die globale Temperatur im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um rund 1,2 Grad gestiegen ist, sind es in Österreich bereits 2,7 Grad. Die Erwärmung betrifft alle Höhenlagen, im Winter in tiefen Lagen ist sie derzeit am stärksten. Doch auch die Hitze im Sommer wird immer extremer, vor allem in den Städten. Schon im vergangenen Sommer wurden in der Wiener Innenstadt an 37 Tagen mehr als 30 Grad Celsius gemessen. Und auch in zahlreichen Nächten zeigte das Thermometer nie weniger als 20 Grad.

Durch Unwetter im August wurden Teile von Österreich, hier in Uttendorf, Salzburg, überflutet.
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Hitzetage, also solche, an denen es mehr als 30 Grad hat, sowie Tropennächte haben sich bereits bis zu verdreifacht. Hitzewellen sind um 50 Prozent häufiger und dauern bis zu vier Tage länger als in der Zeit vor 1990. Auch sind die Böden bereits trockener geworden, unter anderem weil durch die wärmere Luft das Wasser schneller verdunstet. In Kombination mit Jahr-zu-Jahr-Schwankungen des Niederschlags ist das Risiko von Dürren stark gestiegen. Die Zeit, in der Schnee liegen bleibt, ist im Siedlungsraum heute schon um ein Viertel kürzer als vor den 60ern.

Mit der zunehmenden Temperatur werden auch die Folgen gravierender: Unwetterschäden nehmen deutlich zu, Borkenkäfer sorgen für große Schadholzmengen in den Wäldern. Außerdem ist die Zahl der Menschen, die an Hitzetagen sterben, bereits gestiegen.

Wie geht es weiter, wenn es also noch heißer wird? Dazu hat Geosphere Austria, der Zusammenschluss des staatlichen Wetter- und Erdbebendienstes und der Geologischen Bundesanstalt, neue Daten mit dem STANDARD geteilt.

Die Prognosen gelten aus heutiger Sicht. Häufig kamen Folgen der Erderhitzung drastischer und schneller als angekündigt. Das verdeutlicht einmal mehr, warum der schnelle Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und weitere Maßnahmen zum Klimaschutz so unerlässlich sind.

Die Zukunft von Kohle, Erdöl und Erdgas ist dieser Tage auch eines der Hauptthemen auf der Klimakonferenz in Dubai (COP 28). Dort ringen Regierungen aus aller Welt in den kommenden beiden Wochen darum, wie die Klimakrise abgefedert werden soll. Als Ziel gilt weiterhin, die Erhitzung auf maximal zwei Grad und besser 1,5 Grad zu begrenzen. Darauf hatten sich die knapp 200 Staaten 2015 im Pariser Abkommen geeinigt – doch das Ziel rückte in den vergangenen Jahren in immer weitere Ferne. (Alicia Prager, Nora Laufer, Robin Kohrs, Moritz Leidinger, 02.02.2023)