René Benkos Konzern musste einen Antrag auf Insolvenzverfahren einreichen, die rettenden Investoren der letzten Minute sind ausgeblieben. Die Signa Holding GmbH stellt daher "einen Antrag auf Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung".

René Benko
Die Pleite von René Benkos Immobilienimperium stellt auch die Insolvenzverwalter vor Herausforderungen.
APA/HANS KLAUS TECHT

Eigenverwaltung? Bedeutet das, dass dieselben Leute, Geschäftsführer usw. und nicht zuletzt Benko selbst (hinter den Kulissen), ihre bisher so erfolgreiche Tätigkeit fortführen? Dass sie in "Eigenverwaltung" Klarheit in das ineinander verschachtelte Konglomerat von hunderten Firmen bringen sollen, die höchstwahrscheinlich auch untereinander Geldflüsse getätigt haben? Gibt’s dann endlich eine konsolidierte Konzernbilanz, sodass man erstmals einen groben Überblick bekommt? Bedeutet das, dass das bisherige Geschäftsmodell weiter aufrechterhalten wird? Unter dem Titel "Papiergewinne" schrieb der Finanzservice Bloomberg im März 2021, dass die Aufwertungen der Immobilien deren Mieteinkommen "massiv überstiegen" hätten.

Die Signa Holding ist jetzt einem Insolvenzverwalter unterworfen. Der hat in einigen Wochen den Sanierungsplan der "Signa in Eigenverwaltung" zu beurteilen. Auch Gläubiger und Gericht müssen zustimmen. Nun kann man argumentieren, dass sich nur die bisherige Mannschaft in dem Chaos auskennt. Aber war nicht die kreative "Eigenverwaltung" der Hauptgrund für die ungeheuren Probleme, die rund um den Konzern entstanden? (Hans Rauscher, 30.11.2023)