Die Deutsche Bahn, früher einmal vielgerühmtes Herzeigeunternehmen, mit tollen, modernsten Zügen ausgestattet und mit der höchsten Tugend im Transportgewerbe, der Pünktlichkeit, hat ein wenig nachgelassen. Verspätete Züge da, gar keine Züge dort, mit der deutschen Eisenbahn zu reisen ist oft mäßig lustig. Aber das hat sich ja längst herumgesprochen. Nicht immer bedeutet Bahnfahren halt auch Nervensparen.

WC im Zug
Bahnfahren bedeutet nicht immer Nervensparen.
IMAGO/Future Image/Robert Schmiegelt

Manche Reisen gehen aber auch gut aus. Das haben aus Deutschland Richtung Österreich Reisende jüngst am eigenen Leib erlebt, auf ihrem Weg nach Wien nämlich. Der Zug war mit Verspätung in Österreich eingetroffen und noch unterwegs, aber das war nicht das drängendste Problem. Man redet ja nicht unbedingt so gern drüber, aber: Auch die Toiletten funktionierten nicht so, wie sie eigentlich sollen.

Eine unbequeme Unerquicklichkeit, die sich diesseits der Grenze zum österreichischen Schaffner durchsprach – der eine erfreulich konsumentenfreundliche Idee umsetzte. "Da uns die Deutsche Bahn einen Zug ohne funktionierendes Klo nach Österreich schickt, habe ich entschieden, in St. Pölten eine Lulupause einzulegen. Alle Passagiere, die aufs Klo müssen, bitte aussteigen", avisierte der Mann einen erleichternden Stopp.

Selbstredend wurden die Passagiere nach der St. Pöltner Pinkelpause wieder mitgenommen. Die Freude soll groß gewesen sein. Bahnfahren at its best. (Renate Graber, 6.12.2023)