Eines kann man Elon Musk schwerlich vorwerfen: Dass er ein Geheimnis aus seinen Überzeugungen machen würde. Ob es immer so eine gute Idee ist, alles, was ihm so in den Sinn kommt, öffentlich vorzutragen, ist wieder eine ganz andere Frage. So ist es Musk innerhalb eines Jahres gelungen, den Wert von Twitter – oder wie es jetzt heißt: X – mehr als zu halbieren. Eine schier endlose Reihe an problematischen Aussagen und Entscheidungen des parallel als Tesla-Chef fungierenden Musk hat zuletzt immer mehr Werbende vertrieben.

Datenleck bei Tesla
Elon Musk wird kein Fan von Disney mehr.
Elon Musk.
AFP or Licensors

Doch wer Musk kennt, weiß: Jemand wie er lässt sich nicht so einfach unterkriegen. Ganz im Gegenteil führt jeder Widerspruch nur zu einer Verhärtung seiner Position. Und wenn ihm jemand besonders auf die Nerven geht, dann kann das in eine regelrechte Fehde ausarten. Eines seiner Lieblingsziele ist dabei aktuell Disney-Chef Bob Iger, und das hat nun irgendwie verblüffende, aber doch auch nicht ganz überraschende Konsequenzen.

Rauswurf

Tesla hat den Streamingdienst Disney+ von seinen Fahrzeugen verbannt, berichtet Electrek. Einen offiziellen Grund dafür nennt man nicht, auf Nachfrage gibt es aber eine recht eindeutige Antwort gegenüber der Online-Plattform. Man sollte doch zwischen den Zeilen lesen. Zwischen den Zeilen – dort befindet sich eben besagter Konflikt zwischen Musk und Disney.

Disney hatte seine Werbung von X/Twitter zurückgezogen, nachdem Musk ein antisemitisches Posting offiziell unterstützt hatte. Musk entschuldigte sich für dieses Posting zwar später halb, steigerte aber gleichzeitig seine Attacken gegen Disney. In einem vielbeachteten Interview richtete er allen, die nicht mehr auf X werben, ein herzhaftes "Go fuck yourself" aus. Das gefolgt von einem "Hey Bob", eine direkte Anspielung auf Disney-Boss Iger, den er unter den Zuhörenden vermutete.

Vorgeschichte

Ganz neu ist der ziemlich einseitig ausgetragene Konflikt zwischen Musk und Disney allerdings nicht. So hat Musk öffentlich den Gouverneur von Florida, Ron de Santis, unterstützt, der immer wieder öffentlich Disney attackiert hat. Überhaupt ist das Unternehmen einer der Lieblingsfeinde der US-amerikanischen Rechten.

Wie Electrek betont, scheint die Disney+-App noch nicht bei allen Usern verschwunden zu sein. Offenbar wurde sie zunächst vor allem bei jenen entfernt, die sie bisher nicht aktiv genutzt haben. Verfügbar war sie seit Mitte 2021. (red, 19.12.2023)