"Im Zentrum", "Pressestunde" und Co: Der ORF stellt seine Diskussionsformate auf den Prüfstand. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat die neue ORF-Chefredaktion beauftragt, "alle politischen Talkformate zu evaluieren", erklärt ein ORF-Sprecher. Der bisherige Leiter dieser Formate, Matthias Schmelzer, gibt die Funktion demnach auf eigenen Wunsch ab und will sich neuen Aufgaben in der ORF-Information widmen.

Wird evaluiert und braucht neuen Chef: ORF-Polittalk
Wird evaluiert und braucht neuen Chef: ORF-Polittalk "Im Zentrum".
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Schmelzer leitete die Diskussionsformate seit vier Jahren, die bei TV-Kritik, Politik und Publikum traditionell für Diskussionen sorgen. Auch in den ORF-Gremien dreht die Frage regelmäßig die Runden, ob die Formate noch zeitgemäß seien. ORF-Stiftungsrat Heinz Lederer (SPÖ) forderte etwa vielfach schon jüngere Diskussionsformate und kritisierte die bestehenden.

Nach STANDARD-Informationen ist die nunmehrige Aktualisierung nicht der erste Anlauf, die politischen ORF-Diskussionen zu evaluieren. Schon 2022 soll es einen solchen Auftrag an den damaligen TV-Chefredakteur Matthias Schrom gegeben haben - der allerdings im Herbst dieses Jahres von seiner Funktion zurücktrat. In der neuen Chefredaktion des ORF ist nun Johannes Bruckenberger für die Sendungs- und Plattformteams zuständig.

Vom bevorstehenden Rückzug des Sendungschefs für politische Diskussionsformate berichtete zunächst "Heute" und führte dies auf Differenzen innerhalb des Sendungsteams von "Im Zentrum" zurück. Der Höhepunkt dieser Differenzen dürfte allerdings schon einige Monate zurückliegen. Bei der Gelegenheit hat nach STANDARD-Infos ORF-Journalist Robert Uitz die Redaktion vom "Im Zentrum" übernommen.

"Über die Nachfolge wird zeitnah entschieden", erklärte ein Sprecher am Samstag auf STANDARD-Anfrage. (fid, 13.1.2024)