Grüne, SPÖ und Neos haben sich am Montag im Verfassungsausschuss für eine Reform der ORF-Kettenvertragsregelung ausgesprochen. Derzeit ist es dem ORF erlaubt, befristete Arbeitsverhältnisse ohne zahlenmäßige Begrenzung auch unmittelbar hintereinander abzuschließen. Laut Parlamentskorrespondenz will SPÖ-Mediensprecherin Muna Duzdar dem einen Riegel vorschieben, um für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ORF sichere und stabile Arbeitsverhältnisse zu ermöglichen. Dies sei derzeit nicht der Fall.

ORF-Chef Roland Weißmann hielt im Vorjahr fest, dass es
ORF-Chef Roland Weißmann hielt im Vorjahr fest, dass es "keine prekären Arbeitsverhältnisse im ORF" gebe.
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Auch stelle die gegenwärtige Regelung eine Bevorzugung des ORF gegenüber anderen Medienunternehmen dar, so Duzdar. NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter unterstützte den Antrag. Auch Grünen-Mediensprecherin Eva Blimlinger sagte, dass die Kettenvertragsregelung im Laufe der Jahre immer nachteiliger für manche ORF-Mitarbeiter geworden sei und daher dringend reformiert werden müsse. Gespräche dazu seien im Laufen. Blimlinger hofft, dass diese noch in der gegenwärtigen Legislaturperiode zu einem positiven Ergebnis führen.

ORF-Chef Roland Weißmann hielt im Vorjahr bei einer Sitzung des Publikumsrats fest, dass es "keine prekären Arbeitsverhältnisse im ORF" gebe. Die Kettenverträge seien juristisch erlaubt. Dennoch wollte er prüfen lassen, ob auf diese verzichtet werden könne. "Die Konsequenz wäre, dass gewisse Damen und Herren nicht mehr beschäftigt werden könnten", befürchtete er damals. (APA, 23.1.2024)