Salzburg – Der Einkehrschwung in einer Salzburger Skihütte ist in den letzten zehn Jahren im Schnitt um fast 60 Prozent teurer geworden – um fast das doppelte wie die allgemeine Teuerung. Das zeigt eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer Salzburg. Untersucht wurden die Preise in 192 Skihütten in 23 Skigebieten im Bundesland. Besonders hoch fiel das Plus gegenüber 2014 bei Skiwasser und Apfelstrudel aus. Und es stelle sich heraus: Je größer das Skigebiet, desto höher die Preise.

Die AK hat für die Studie die Preise für jeweils zwei Dutzend Speisen und Getränke (inklusive fünf Produkte speziell für Kinder) erhoben. (Symbolbild)
Die AK hat für die Studie die Preise für jeweils zwei Dutzend Speisen und Getränke (inklusive fünf Produkte speziell für Kinder) erhoben. (Symbolbild)
Getty Images

"Zieht man die Ergebnisse unserer letzten Gastronomie-Erhebung heran, zeigt sich eindeutig, dass die Skihüttenpreise über Gebühr angestiegen sind", erklärte AK-Konsumentenschützer Christian Obermoser in einer Aussendung. Zwischen September 2013 und 2023 seien die Preise in der Gastro um knapp über 49,2 Prozent gestiegen, der Verbraucherpreisindex (VPI) legte im annähernd gleichen Zeitraum "nur" um 33,5 Prozent zu. Bei der Skihütten-Erhebung betrug das Preis-Plus gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2014 im Schnitt 59,2 Prozent.

Die AK hat für die Studie die Preise für jeweils zwei Dutzend Speisen und Getränke (inklusive fünf Produkte speziell für Kinder) erhoben. Für die starke Teuerung sorgten dabei weniger Bier, Cola und Co – im Schnitt erhöhten sich die Getränkepreise um 49 Prozent – sondern das Essen. Hier stiegen die Preise seit 2014 um mehr als 63 Prozent an. Bei Apfelstrudel waren es im Schnitt 75 Prozent, bei Spaghetti Bolognese 69 Prozent und bei Frankfurter mit Gebäck 70 Prozent. "Spitzenreiter" bei den Getränken war übrigens das speziell bei Kindern beliebte Skiwasser mit einem Plus von 72 Prozent (0,25 Liter) bzw. 53 Prozent (0,5 Liter).

Vor allem beim Essen muss man auf Skihütten heuer tiefer in die Tasche greifen.
Vor allem beim Essen muss man in Skihütten heuer tiefer in die Tasche greifen.
Getty Images

Im Bezirksvergleich lagen Tennengau, Lungau und Pongau unter, der Pinzgau über dem Landesschnitt. Prinzipiell galt: "Je größer das Angebot an Pistenkilometern, desto höher die Preise beim Einkehrschwung." Wie hoch die Preisunterschiede sein können, zeigt die AK Salzburg an einigen Beispielen auf: In einem Betrieb in Obertauern kostet ein "Pint" (0,4 Liter) Bier 6,80 Euro. Hochgerechnet auf die "Halbe" wären das 8,50 Euro. In Werfenweng werden für 0,5 Liter Bier 4,50 Euro verlangt.

Ebenfalls in Obertauern wurde der Preisrekord für 0,4 Liter Skiwasser verzeichnet: 4,90 Euro sind hochgerechnet auf 0,5 Liter 6,13 Euro. In Werfenweng gibt es den halben Liter hingegen um 3 Euro. Spaghetti Bolognese kosten in Saalbach-Fieberbrunn 8,90 Euro, in einer Hütte im nahen Leogang hingegen 18 Euro. Frankfurter Würsteln mit Gebäck gab es in Mühlbach um 4,50 Euro, in einem Betrieb in Saalbach wurden dafür 9,60 Euro verlangt. Für Leitungswasser fand sich übrigens bei rund einem Drittel der Skihütten eine Preisangabe: Im Schnitt wurden für 0,25 Liter Wasser 1,06 Euro fällig.

Die hohen Preise dürften die Ski-Fans allerdings kaum abschrecken: Der Wintertourismus im Bundesland befindet sich derzeit auf Rekordkurs, für viele Urlauber und Tagesgäste dürfte der Einkehrschwung nach wie vor zum Ski-Erlebnis gehören. (APA, 30.1.2024)