Es ist nicht mehr lange, bis in den ersten Bundesländern die Semesterferien starten. Wer bisher noch keine Zeit hatte, sich zu überlegen, was man als Familie (wir gehen von zwei Erwachsenen und zwei Kindern im Alter von sechs bzw. acht Jahren aus) in dieser Woche unternehmen kann, sollte langsam mit der Urlaubsplanung beginnen. Wir haben hier ein paar Destinationen zusammengetragen, die in die engere Auswahl kommen könnten. Und das definierte Budget von 2.000 Euro nicht sprengen.

Wieso gerade 2.000 Euro? Einer aktuellen Umfrage von Marketagent zufolge wollen die Österreicherinnen und Österreicher heuer durchschnittlich pro Person 1.882 Euro für ihren gesamten Jahresurlaub ausgeben. Dabei planen sie im Schnitt 18 Tage für den gesamten Urlaub ein. Geht man nun davon aus, dass die Semesterferien zur Gänze (sieben Tage) etwa für Skiurlaub oder eine andere Reise genutzt werden, kommt man rechnerisch auf 3.000 Euro. De facto sollten für zwei Kinder unter zwölf Jahren aber geringere Kosten anfallen, und Familien mit Kindern haben in der Regel ein geringeres Reisebudget. 2.000 Euro für eine vierköpfige Familie erscheinen uns demnach als eine realistische Größe, die man als Reisebudget annehmen muss.

Ski und Therme in Bad Kleinkirchheim

Bei einer Blitzumfrage im Bekanntenkreis fiel immer wieder der Name dieses Skiortes in den Kärntner Nockbergen. Als Hauptgrund wird der bei einigen Angeboten inkludierte Skipass genannt. Das Skigebiet Bad Kleinkirchheim-St. Oswald bietet 34 Pisten, die zusammengerechnet 103 Kilometer lang sind (davon 18 leicht, 77 mittel und acht schwer). 24 Skilifte stehen zur Verfügung. Geschwindigkeitsfans können sich auf den Renn- und Speedstrecken austoben. Als Pistenhighlight gilt die 3.200 Meter lange Weltcupabfahrt Franz Klammer. Familien wird ganztägige Kinderbetreuung, Skikurse, Kinder-Après-Ski etc. angeboten. Einen skifreien Tag kann man in den nahe gelegenen Thermen Römerbad und St. Kathrein einlegen. Das klingt schon mal ganz gut.

Tatsächlich findet man zum Beispiel auf urlaubsguru.at Angebote, bei denen der Zwei-, Drei- oder Sechs-Tages-Skipass (Wert bis zu 324 Euro) im Preis der Unterkunft bereits inkludiert ist. Dieser gilt auch für den Tageseintritt in eine der Thermen. Ein Familienzimmer (maximal drei Erwachsene plus ein Kind) kommt im Reisezeitraum 3. bis 10.2. (Semesterferien Wien, Niederösterreich, Vorarlberg) allerdings auf über 2.500 Euro. Da hilft auch die Halbpension und die gute Lage des COOEE Alpin Hotes Bad Kleinkirchheim direkt an der Piste nichts. Vor allem da man auch noch die Kosten der Anreise und Gebühren, die vor Ort zu bezahlen sind, miteinkalkulieren muss. Der Sechstagesskipass gilt außerdem nur von Montag bis Samstag.

Auf den ersten Blick günstiger kommt ein Fünf-Personen-Appartement im Alpenlandhof, ebenfalls gefunden bei Urlaubsguru.at: 2.300 Euro (ohne Gebühren). Das Frühstück ist inkludiert, der Skipass gilt Sonntag bis Freitag. Das Appartement verfügt über eine Küchenzeile.

Über die Tourismuswebsite von Bad Kleinkirchheim stößt man auf ein Angebot für den anvisierten Reisezeitraum: "Ski-Vergnügen auf den Spuren von Franz Klammer". Ein Bungalow (Bichl See 3) in Feld am See, eine Viertelstunde mit dem Auto von Bad Kleinkirchheim entfernt. Kostenpunkt: 1.928,20 Euro. Inkludiert sind ein Dreitagesskipass für Bad Kleinkirchheim, ein Eintritt in einer der beiden Thermen (für vier Stunden), der Ski-Thermen-Bus – und eine Franz Klammer-Strickmütze. Verpflegen muss man sich allerdings selbst. Unterm Strich wird's also knapp mit den 2.000 Euro.

Eislaufen am Weissensee

Auch die Eislaufprofis schätzen die Natureisfläche.
Auch die Eislaufprofis schätzen die Natureisfläche.
IMAGO/ANP

Auf den Weissensee ist Verlass: Der 6,5 Quadratkilometer große See in Kärnten ist die größte beständig zufrierende und auch präparierte Natureisfläche Europas. Wer nicht unbedingt nur aufs Skifahren aus und auch andere Wintersportarten ausprobieren möchte, für den könnte die Gegend interessant sein. Von Mitte Dezember bis Anfang März kann man auf der bis zu 40 Zentimeter dicken Eisdecke Eislaufen, Eisfischen oder Pondhockey spielen. Oder eine Winterwanderung unternehmen – wenn der Nachwuchs mitspielt. Natürlich gibt es mit dem gleichnamigen, überschaubaren Skigebiet auch die Möglichkeit, die eine oder andere Piste hinunterzubrettern. Eine Familientageskarte für Skigebiet schlägt sich mit 100, eine Zweitagesfamilienkarte mit 189 Euro zu Buche. Alternativ gibt es auch noch eine Familien-Vierstundenkarte für 84 Euro. Ski- und sonstiges Equipment können ausgeliehen werden.

Eine Ferienwohnung für unsere Musterfamilie, direkt am See gelegen, ist schon für insgesamt 1.337,80 Euro zu haben (Ferienwohnungen Plattner, 3. bis 10. Februar). Im Preis inkludiert ist die Weissensee-Premiumcard. Deren Leistungsumfang beinhaltet die An- und Abreise mit dem Bahnhofshuttle von und zum Bahnhof Greifenburg (bedient werden die Züge von 6.59 bis 21.16 Uhr, eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist also möglich, die genannte Unterkunft liegt direkt an der Bushaltestelle), den Weissensee-Naturparkbus und die Benützung von Eis und Loipe. Versorgen muss man sich allerdings selbst.

Oder doch nach Frankreich?

Im Zuge der Recherche sind wir auch auf eine "exotische" Option gestoßen: Frankreich. Dort könnte unsere Familie, beispielsweise im Skigebiet Galibier Thabor nahe der italienischen Grenze, eine ganze Woche (3. bis 10. Februar) für 1.258 Euro verbringen (gefunden auf urlaubsguru.at). So viel kostet ein Appartement im Les Hauts de Valmeinier, eine im Chaletstil erbaute Vier-Sterne-Unterkunft im höchstgelegenen Teil von Valmeinier direkt an der Piste. Verpflegen muss man sich selbst. Ein Supermarkt, Restaurants und andere Geschäfte befinden sich im Ort. Der Skipass Galibier Thabor ist im Preis inbegriffen.

Das fünftgrößte Skigebiet Savoyens umfasst die Orte Valmeinier 1500, Valmeinier 1800 und Valloire. 30 Lifte und Pisten mit einer Gesamtlänge von 160 Kilometern für alle Leistungsstufen stehen zur Wahl. Am Crey du Quart bei Valloire befindet sich ein Snowpark mit Halfpipe und einer Boardercross-Strecke. Kinder können sich im "Valkid" austoben oder eine Runde Snowtubing ausprobieren. Das 18 Kilometer von Valmeinier entfernte Orelle wiederum gilt als Einstieg in das riesige Skigebiet der "3 Vallées". Die Anfahrt ist allerdings happig: rund zwölf Stunden säße man im Auto. Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus kann sich prinzipiell lohnen, wie wir weiter unten noch dalegen werden.

Skiurlaub im Jugend- und Familienhotel

Die Kategorie der Jugend- und Familienhotels hat sich in den vergangenen Jahren gemausert und als sinnvolle Alternative zur manchmal bloß günstigen Frühstückspension herausgestellt. Viele dieser Betriebe liegen direkt an einem Wintersportgebiet oder an einem See und bieten Programmpunkte für Familien. So auch das Jufa Grundlsee, das obendrein über ein besonderes Angebot verfügt. Wer hier zwischen zwei und fünf Tagen nächtigt, erhält den Skipass für das Minigebiet Zlaim gratis dazu. "Ski for free" nennt sich das Package, das auch bei einigen anderen Jufas verfügbar und dann sinnvoll ist, wenn nicht alle Skifahren wollen oder können und wenn ein Übungshang für kleinere Kinder ohnehin genügt. Größere, kostenpflichtige Gebiete liegen ums Eck, andere Angebote wie Rodeln und Schneeschuhe sind – ebenfalls kostenlos – verfügbar.

Die Kosten für den Aufenthalt inkludieren die Halbpension, als Rechenbeispiel für fünf Nächte im Doppelzimmer gibt der Betrieb 634 Euro an. In Summe kann man als mit einem Gesamtpreis von unter 1.300 Euro ohne Kosten für die Anreise rechnen, was aber einige Tücken birgt. Echte Familienzimmer, in denen alle zusammen nächtigen können, sind nicht immer verfügbar und bei maximal fünf Nächten ist in der Regel Schluss. Auch ist es oft nicht einfach, die gesamten fünf Tag am Stück zu bekommen, weil die Angebote sehr gefragt sind. Wer also flexibel ist und vielleicht ohnehin nicht die gesamte Ferienwoche im Hotel verbringen will, bekommt hier ein günstige Gelegenheit, sich im Schnee auszutoben. Für vierköpfige Familien, die die ganze Woche zusammen auf der Piste verbringen wollen, ist das Angebot allerdings weniger geeignet.

Das einfache Leben in der Selbstversorgerhütte

Selbstversorgerhütten, die in ihrer modernen Ausprägung immer öfter als Chalet-Dorf in Erscheinung treten, erfreuen sich größter Beliebtheit. Dahinter steckt das Kalkül, dass der Familienurlaub in einem einfachen Haus, in dem man selber kocht und lustiges Brettspielen die teure Freizeitgestaltung draußen ersetzen, ja insgesamt nicht allzu teuer kommen kann. Weit gefehlt, wie aktuelle Beispiele zeigen. Zur Ferienzeit liegt alleine die Miete für ein familientaugliches Chalet in Lunz am See für sieben Nächte bei 2.050 Euro und im selben Zeitraum im Salzkammergut bei 2.156 Euro. Einkaufen im Supermarkt war man dann freilich noch nicht, die Anreise kommt auch extra dazu. Realistisch ist ein Unterschreiten dieser Preisgrenze nur dann, wenn man auf großen Portalen für alternative Unterkünfte sucht und die Ansprüche ein wenig herunterschraubt: Entweder man versucht es mit einer Einlegerwohnung bei einem privaten Gastgeber oder man orientiert sich an Angeboten aus dem benachbarten Ausland. In Slowenien sind etwa einfache Häuschen via Airbnb in der Nähe von Wintersportgebieten um weniger als 1.000 Euro zu finden, Designpreise gewinnen die meisten Unterkünfte aber nicht. In Österreich sind ganze Unterkünfte wie eine gemütliche Almhütte immerhin um rund 1.500 Euro pro Woche zu finden.

Bei leistbaren Almhütten und Chalets sollte man auch über die Grenzen nach Bayern schauen
Getty Images/iStockphoto

Wer eine möglichst umfangreiche Datenbank für Chalets mit Alpenraum sucht, ist mit alpen-chalets.de gut beraten. Dort sind immerhin über 700 solcher Unterkünfte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol und in Frankreich gelistet. Der Nachteil: Es gibt kein zentrales Buchungstool, mit dem die Vakanzen nach Zeiträumen abrufbar wären, oft erhält man nur Angebote auf Anfrage. Bei den meisten Unterkünften werden aber immerhin Richtpreise angegeben nach denen man sich orientieren kann. Auch hier lohnt eindeutig ein Blick über den Tellerrand spricht die Landesgrenze, denn in Bayern sind auch während der Semesterferien leistbare Angebote verfügbar. So bekommt man etwa ein Ferienchalet in Inzell im Chiemgau mit 80 Quadratmeter für sechs Nächte um einen Richtpreis von 1.177 Euro. Auf dem Gelände der baugleichen Hütten stehen auch eine Sauna und ein Whirlpool. Die Auswahl an Skigebieten beginnt bei kleineren Anlagen in der Umgebung und geht bis hin zu größeren Gebieten wie der bayerischen Winkelmoosalm – über der Grenze liegen dann auch noch nahe der Kitzsteinhorn-Gletscher oder das Skigebiet Saalbach-Hinterglemm.

Last-Minute-Badeurlaub im Februar

Wer in letzter Minute versucht, auf einem der großen Reiseportale die Preisobergrenze von 2.000 für einen Badeurlaub zu definieren und dann schaut, wie weit man als Familie in diesem Winter damit kommt, wird Augen machen: eigentlich nur nach Ägypten. Die Optionen sind deshalb so beschränkt, weil im Februar nirgendwo am Mittelmeer Badetemperaturen herrschen und auch nicht im Atlantik rund um die Kanarischen Inseln. Bleibt last minute also meist nur Hurghada am Roten Meer unter den Pauschalreisezielen übrig. Bei der Tui bekommt man dort etwa ein vernünftiges Vier-Sterne-Hotel um 1.800 Euro entweder mit Frühstück oder einfachere Zimmer mit Halbpension. Der inkludierte Flug ist meist nur dann zu diesem Preis verfügbar, wenn man aus den Bundesländern (etwa Graz) oder aus München abfliegt. Da Wassertemperaturen von 21 Grad in Verbindung mit maximal 20 Grad Außentemperatur in Ägypten aber nicht von jedem als "Badewetter" empfunden werden, geht die Suche oft noch weiter.

Hurghada in Ägypten ist heuer fast konkurrenzlos, wenn es um Badeurlaub im Februar geht

Als nächstmögliche "Badewanne" am Indischen Ozean kommen vielen die Emirate wie Dubai oder im Südosten der Arabischen Halbinsel der Oman in den Sinn. Dort fröstelt man zwar meist auch im Februar nicht im Meer, die Preisobergrenze von 2.000 Euro wird aber deutlich überschritten: Reichlich unattraktive Hotels kommen in Dubai derzeit mit Flug bereits auf 3.500 Euro für eine vierköpfige Familie, im Oman ist eine Woche immerhin ab 2.400 Euro zu haben – aber nur in der Hauptstadt Maskat, die als Badereiseziel halt auch nicht die erste Wahl ist. Wer gar auf Karibikfeeling spitzt und die günstigste Destination ins Visier nimmt (Florida), sieht sich mit Preisen von mindestens 4.000 Euro konfrontiert. Wer demnach kein Vermögen für den Badeurlaub in den Semesterferien ausgeben, aber in wärmere Gefilde will, muss umdenken.

Sonnige Tage mit 15 Grad auf Mallorca eignen sich zum Beispiel hervorragend, um als Familie Radausflüge zu unternehmen – ab rund 1.500 Euro mit einem geschmackvollen, kleineren Aparthotel ohne Verpflegung als Homebase. Ein Preischeck auf den Portalen von Ruefa ergibt, dass Malta derzeit ein gutes Ziel ist, um die magische Preisgrenze von 2.000 zu testen: Manche Vier-Sterne-Hotels liegen knapp darunter, wenige Fünf-Sterne-Häuser (jeweils mit Frühstück) nur ein wenig darüber. Familien, die zum Wandern nach Zypern wollen, bleiben in einfachen, hübschen Apartments ohne Verpflegung auch gerade noch unter dem Kostenlimit. Fazit: Badeurlaub in den Semesterferien ist für die durchschnittliche österreichische Familie momentan zu teuer, es sei denn das Reiseziel und die Wassertemperaturen spielen kaum eine Rolle. (Sascha Aumüller, Markus Böhm, 23.1.2024)