Die "Go List" des Reiseführers Fodor's ist quasi das positive Pendant zur "No List". Während Letztere nur wenige Destinationen umfasst, die man im kommenden Jahr besser von der Bucket-List streichen sollte, ist die "Go List" weitaus umfangreicher. Wir stellen hier die europäischen Reiseziele vor, die laut den Expertinnen und Experten bei Fodor's 2024 einen Besuch wert sind.

Albanien

Üppige Landschaften, freundliche Einheimische und fast menschenleere Strände: Trotz seiner hervorragenden geografischen Lage wurde Albanien von Reisenden oft übersehen, stellt man bei Fodor's fest. Dies scheint sich in jüngster Zeit geändert zu haben. Heute verzeichnet Albanien eine Rekordzahl von Besuchern, die die Landschaften, die Kleinstädte und die Kultur des Landes erleben wollen.

Ksamil an der albanischen Riviera
Ksamil an der albanischen Riviera
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Albaniens Küste am Ionischen Meer biete alle üblichen Annehmlichkeiten der mediterranen Riviera, liest man: ohne die Menschenmassen und hohen Preise. "Entlang der Küste von Sarandë bis Vlorë plätschert hellblaues Wasser an sonnenverwöhnten Stränden zwischen dramatischen Felsküsten, die von lebhaften Strandorten wie Himarë und Dhërmi durchsetzt sind", macht uns der Reiseführer das Land schmackhaft. Die nördliche Region des Landes sei eine weitgehend unberührte Berglandschaft, in der sich "klare türkisfarbene Flüsse durch einen endlosen Horizont aus nebligen Gipfeln schlängeln und als dramatische Kulisse für eine geschichtsträchtige lokale Kultur dienen". Im Hinterland würden gut erhaltene Dörfer die Geschichte Albaniens widerspiegeln. Die Kaffee- und Weinkultur Albaniens sei auch nicht zu verachten.

Bergen, Norwegen

Blick auf die Altstadt von Bergen
Blick auf die Altstadt von Bergen
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Wo die Berge auf die Fjorde treffen, befindet sich "eine der schönsten Städte in einem Land, das weithin als eines der atemberaubendsten der Welt angesehen wird". An der Südwestküste Norwegens gelegen, stehe Bergen oft im Schatten der norwegischen Touristenhochburgen wie Oslo und Trondheim, "aber es wäre ein Fehler, diese Stadt zu verpassen", meint Fodor's. Bergen liegt zwischen den beiden größten Fjorden des Landes, dem Hardangerfjord und dem Sognefjord, und trägt den Spitznamen "Herz der Fjorde". Die Stadt verbinde den Komfort einer modernen Stadt mit dem Zugang zur unberührten Natur, die Norwegen verspricht. Besuchen sollte man den historischen Bryggen-Kai, der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört und eine der ältesten Hafenstädte Europas ist. Im 12. Jahrhundert wurde Bryggen als Handelszentrum gegründet; heute erinnern die noch stehenden Holzhäuser an die Zeit, als Bryggen als eines von nur vier Überseebüros Teil der Hanse war. Bryggen sei auch der perfekte Ausgangspunkt für zwei Unternehmungen, die man unbedingt gemacht haben muss: eine Kreuzfahrt, um die Fjorde zu erkunden, und ein Besuch auf dem historischen Fischmarkt. Hier wird seit 1276 frischer Fisch aus den Fjorden gefangen und serviert, auch heute noch gibt es hier einen Innen- und Außenmarkt mit einfachen Essensständen und empfehlenswerten Restaurants.

Rouen, Frankreich

Rouen an den Ufern der Seine, laut Fodor's eines der bestgehüteten Geheimnisse Frankreichs, verbinde eine lange und faszinierende Geschichte mit reicher Kultur und viel Charme. Die "Stadt der hundert Türme", wie Victor Hugo sie liebevoll nannte, zog auch Claude Monet in ihren Bann, der zwischen 1892 und 1893 ein Atelier gegenüber der prächtigen gotischen Kathedrale Notre-Dame aus dem 12. Jahrhundert mietete, um deren Westfassade 28-mal bei jedem erdenklichen Licht zu malen. Am berühmtesten sei Rouen aber als Ort, an dem Jeanne d'Arc verurteilt und auf einem Scheiterhaufen auf dem Place de Vieux-Marché verbrannt wurde, der heute das Zentrum der Altstadt mit ihren verwinkelten, von mittelalterlichen Fachwerkhäusern gesäumten Straßen bildet. Zudem beherberge die Stadt einige Museen von Weltrang. Das Musée des Beaux-Arts mit seinen Meisterwerken von Delacroix bis zu den Impressionisten sollte man sich nicht entgehen lassen, heißt es bei Fodor's. Nur drei Autostunden (ca. 80 Minuten mit dem Zug) von Paris entfernt, sei die Stadt zudem der perfekte Ausgangspunkt für Besuche der D-Day-Strände, des Mont-Saint-Michel und der Küstenstadt Honfleur.

Sighișoara, Rumänien

Ein Platz im historischen Zentrum von Sighișoara
Ein Platz im historischen Zentrum von Sighișoara
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"Bei einem Spaziergang durch Sighișoara, eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas, könnte man meinen, man sei in einer Filmkulisse gelandet", befindet man bei Fodor's. Die farbenfrohen Häuser, die mittelalterliche Architektur und die zahlreichen Türme würden der malerischen, befestigten Altstadt ein märchenhaftes Flair verleihen. Die Hauptattraktion mag zwar das Elternhaus von Vlad dem Pfähler sein, aber es wäre ein Fehler, zu glauben, dass dies alles sei, was hier geboten wird, heißt es weiter. Neben einem Besuch des Guild House Museum und der multimedialen Ausstellung "Sighișoara Tales" lohne sich ein Besuch einer der vielen Türme, die im 13. und 14. Jahrhundert als Festungen dienten. Wer mehr auf Natur und Wandern steht, könne auch einen Teil der neuen Via Transilvanica erkunden. Mit einer Länge von fast 1.500 Kilometern sei dies die rumänische Antwort auf den Jakobsweg, erklärt man bei Fodor's, und eine gute Möglichkeit, das Land und seine verschiedenen Gemeinden kennenzulernen. (red, 19.11.2023)