Neue Highlights in Wiens Museumslandschaft, die weltweit beste Lebensqualität, aber auch Europas größte LGBTIQ+-Sportveranstaltung Euro Games, die 2024 erstmals in Wien stattfinden wird, haben Wien einen Platz im begehrten Ranking "52 Places to Go" der "New York Times" verschafft. In diesem Jahr hebt die Rangliste neben Nationalparks, Ausgrabungsstätten oder anderen Weltmetropolen die österreichische Bundeshauptstadt – als "the city where the waltz became famous" – hervor. In ihrer Begründung für Wien (Platz 38) verweist die "New York Times" auf die neu eröffneten Kultureinrichtungen Wien-Museum und House of Strauss. Beim rundum erneuerten und erweiterten Wien-Museum thematisiert die traditionsreiche US-Tageszeitung vor allem die neu konzipierte und kostenlose Dauerausstellung "Wien. Meine Geschichte", die Wiens Geschichte vom römischen Militärlager bis zur heute lebenswertesten Stadt der Welt dokumentiert.

Ein schöner Erfolg für Wien, der dem Stadtmarketing sicher die Freudentränen in Augen treiben wird. Welches sind aber die Top-Destinationen unter den "52 Places to Go"?

1. "The Path of Totality", Nordamerika

Die totale Sonnenfinsternis über Nordamerika bringt auch zahlreiche Veranstaltungen in der Region.
Die totale Sonnenfinsternis über Nordamerika bringt auch zahlreiche Veranstaltungen in der Region.
IMAGO/Uwe Meinhold

Als das "Reiseziel" des Jahres gilt der "NYT" der "Path of Totality" in Nordamerika, was man als "Pfad der totalen Sonnenfinsternis" übersetzen könnte: Von den Stränden von Mazatlán, Mexiko, bis zu den zerklüfteten Buchten von Maberly, Neufundland, wird der Himmel am 8. April zur Bühne für eine totale Sonnenfinsternis, die über Nordamerika hinwegzieht. Mexiko, Kanada und 13 US-Bundesstaaten werden dieses kosmische Ereignis gebührend feiern. "Das Portal Eclipse Festival in Mazatlán verspricht 'spirituelles Wachstum' durch DJs, Yoga und mehr", schreibt die Tageszeitung. Die Nasa überträgt das Spektakel vom Indianapolis Motor Speedway, wo auch ein einschlägiges Festival stattfinden wird. Auf der kanadischen Seite der Niagarafälle bieten die Cosmologists Without Borders Programme zum Thema Weltraum an. Nähere Infos zum Thema gibt's unter eclipse2024.org und nationaleclipse.com.

2. Paris, Frankreich

Die Olympischen Spiele finden heuer in Paris statt.
Die Olympischen Spiele finden heuer in Paris statt.
REUTERS/BENOIT TESSIER

Ganz Paris steht heuer im Zeichen der Olympischen Spiele – was der bei Reisenden ohnehin äußerst beliebte Stadt im Sommer 2024 noch mehr Besucherinnen und Besucher bescheren dürfte. Es wird jedenfalls das größte Sportereignis in der Geschichte der Stadt sein. Zu diesem Anlass werden viele bekannte Monumente in Sport- und Unterhaltungsstätten umgewandelt. Zum ersten Mal wird etwa die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele nicht in einem Stadion stattfinden, sondern im Freien, entlang der Seine und in der Nähe des Eiffelturms. Damit nicht genug, feiert Paris zusammen mit der Normandie auch noch den 150. Jahrestag der ersten Impressionisten-Ausstellung. Die Ausstellung Paris 1874: The Impressionist Moment zeigt 130 Werke im Musée d'Orsay (26. März bis 14. Juli). Außerdem soll die Kathedrale Notre-Dame, die 2019 durch einen Brand zerstört wurde, am 8. Dezember 2024 wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet werden.

3. Yamaguchi, Japan

Yamaguchi werde oft mit Kioto verglichen, heißt es bei der "NYT". Dabei sei Yamaguchi viel interessanter und dabei weniger überlaufen. Die Stadt mit etwa 190.000 Einwohnern liegt in einem engen Tal zwischen dem Binnen- und dem Japanischen Meer. Der Rurikoji-Tempel mit seinen Gärten und seiner fünfstöckigen Pagode sei ein nationales Kulturgut. "Die kleinen, verwinkelten Gassen der Stadt bieten eine Vielzahl von Erlebnissen: Töpferwerkstätten wie Mizunoue, die sich auf dem Gelände des Toshunji-Tempels befinden, schicke Cafés wie Log und Coffeeboy und ältere Lokale wie Haraguchi sowie wunderbare Buden, die Oden (Eintopfgerichte) anbieten", schwärmt man bei der Tageszeitung.

4. Mit dem Zug durch Neuseeland

Auf Schienen durch Weinberge, an Vulkanen und schneebedeckten Gipfeln vorbei: Am besten lasse sich Neuseeland mit der Bahn entdecken, meint man bei der "NYT". Zum Beispiel während einer 17-tägigen Reise mit den Zügen Northern Explorer, Coastal Pacific und Tranz Alpine, die von Great Journeys, der Tourismusabteilung von Kiwi Rail, Neuseelands nationalem Bahnbetreiber, angeboten werden. Die Reise beginnt in Auckland und führt zu Orten wie den vulkanischen Gipfeln des Tongariro-Nationalparks und dem Te-Papa-Tongarewa-Museum. Die Gäste setzen mit der Fähre über die Cook Strait auf die Südinsel über und gehen an Bord der Coastal Pacific für eine Fahrt durch Weinberge und entlang der zerklüfteten Küste, mit Zwischenstopps zur Wal- und Delfinbeobachtung, bevor die Reise in Christchurch endet.

5. Maui, Hawaii

Nach den verheerenden Waldbränden öffnet sich Maui wieder langsam für den Tourismus.
Nach den verheerenden Waldbränden öffnet sich Maui wieder langsam für den Tourismus.
GETTY IMAGES NORTH AMERICA/MARIO

Maui, die zweitgrößte Insel Hawaiis, wurde im vergangenen Sommer von einem verheerenden Brand heimgesucht, bei dem mindestens 100 Menschen ums Leben kamen und der auch die Stadt Lahaina verwüstete. Langsam kehrt der Tourismus, der wichtigste Wirtschaftszweig der Insel, zurück. Für die gebe es neben der "üppigen Landschaft" eine Fülle von Aktivitäten, schreibt die Tageszeitung: In Kihei sei der Kamaole State Beach Park ideal zum Schnorcheln und Beobachten von Meeresschildkröten. Weiter nördlich, in Kapalua, schlängele sich ein Wanderweg durch Lavafelder und am Meer entlang. "Und einige der beliebtesten Naturattraktionen Mauis wie der Haleakala-Nationalpark liegen weit entfernt von der Brandzone", liest man.

6. Baaj Nwaavjo I’tah Kukveni, USA

Besuchermagnet: der Grand Canyon
Besuchermagnet: der Grand Canyon
AP/Alex Brandon

Der Grand-Canyon-Nationalpark habe mit dem Baaj Nwaavjo I'tah Kukveni oder Ancestral Footprints of the Grand Canyon National Monument eine neue, 900.000 Hektar große Attraktion mit u. a. Hochebenen und Schluchten rund um den Grand Canyon, schreibt die "New York Times". Das Monument gelte als die angestammte Heimat von mehr als einem Dutzend indigener Stämme und beherberge außerdem mehr als 3.000 kulturelle und historische Stätten der Ureinwohner, liest man. Unterstützen könne man die lokale Gemeinschaft, indem man ein Colorado-River-Abenteuer mit den Hualapai River Runners bucht, einem Wildwasser-Rafting-Unternehmen, das von Flussführern des Hualapai-Stammes geleitet wird. Außerdem stünden die Chancen gut, den einst vom Aussterben bedrohten kalifornischen Kondor zu Gesicht zu bekommen.

7. Singapur

Der Stadtstaat Singapur kann mit einigen neuen Luxushotels aufwarten.
Der Stadtstaat Singapur kann mit einigen neuen Luxushotels aufwarten.
AFP/ROSLAN RAHMAN

Der kosmopolitische Stadtstaat, der bereits für seine Küche, seine Architektur und seinen Flughafen bekannt sei, erlebe gerade einen Luxushotel-Boom, schreibt die "NYT": Das Edition eröffnete kürzlich ein Haus mit 204 Zimmern im Stadtzentrum in der Orchard Road, während das Standard noch in diesem Jahr eröffnet werden soll. Berühmte Hotels wie das Mandarin Oriental und das Grand Hyatt, die in den letzten Jahren wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossen waren, werden heuer wieder ihre Pforten öffnen. Auch der Flughafen Changi wurde fleißig modernisiert: Der wiedereröffnete Terminal 2 soll jetzt 28 Millionen Passagiere pro Jahr empfangen können. Dank neuester Biometrie- und Gesichtserkennungstechnologie sollen sich zudem die Einreiseprozeduren am gesamten Flughafen beschleunigen.

8. O'Higgins, Chile

Diese oftmals übersehene Region Chiles erlebe dank "Ruta de los Abastos", einer Initiative einer Gruppe von Köchen, Winzern und Landwirten, einen zarten Aufschwung, schreibt die "New York Times". Ziel ist es, lokale kulinarische Erlebnisse anzubieten, um Besucherinnen und Besucher mit einheimischen Imkern, Austernzüchtern und anderen Produzenten in Kontakt zu bringen. Märkte und Restaurants setzen daraufhin regionale Zutaten wie Lammfleisch aus lokaler Aufzucht, Salz von der Küste bei Cáhuil und einen rustikalen, alkoholarmen Wein namens Chacolí auf ihre Speisekarte.

9. Ladakh, Indien

Der Himalaya-See Tso Moriri in Korzok (Ladakh) bei Sonnenuntergang.
Der Himalaja-See Tso Moriri in Korzok (Ladakh) bei Sonnenuntergang.
IMAGO/imagebroker

Ladakh ist eine Bergregion zwischen dem Himalaja im Süden und der Karakorum-Kette im Norden. Dieses zerklüftete Gebiet mit seiner kargen Schönheit und den abgelegenen Dörfern sei ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, liest man. In den letzten Jahren allerdings sei die das abgeschiedene Ladakh vor allem durch den Bau des Atal-Tunnel besser zugänglich geworden. "Das macht es für Besucher einfacher als je zuvor, die atemberaubenden Landschaften, unberührten Seen, buddhistischen Klöster und anderen kulturellen Attraktionen der Region zu erleben, zu denen in Leh (der größten Stadt Ladakhs) Märkte, mehrere Museen und ein außergewöhnlicher neunstöckiger Palast gehören", schreibt die "NYT". Neue Wander- und Trekkingrouten in Leh und dem Zanskar-Tal runden das Angebot für Abenteuerlustige ab.

10. Genf, Schweiz

Cern Science Gateway
CERN

"Die winzigsten Teile der Natur sind die größte Attraktion der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) und ihres Teilchenbeschleunigers am Stadtrand von Genf", befindet man bei der "New York Times". Doch bis vor kurzem bot das Cern kaum Möglichkeiten, um als Besucherin, als Besucher spielerisch in die Materie einzutauchen. Mit dem familienfreundlichen, von Renzo Piano entworfenen Cern Science Gateway, das seit Oktober geöffnet ist, habe sich das geändert, liest man. Dort gibt es jetzt Aktivitäten wie Quanten-Karaoke, Quanten-Airhockey und magnetische Miniaturbeschleuniger, die dem Large Hadron Collider nachempfunden sind, in dem Physiker 2012 das schwer fassbare Higgs-Boson entdeckten, das als Schlüssel zum Verständnis der Ursprünge des Universums gilt. Weniger atemberaubend, aber für hungrige Wissenschafter und Laien gleichermaßen befriedigend sei der Choco Pass, eine selbstgeführte Schokoladentour, die seit 2022 angeboten wird und bei der man süße Genfer Spezialitäten probieren könne. Und wenn man die Natur der Zeit oder der Zeitmesser erforschen wolle, könne man einen Tisch in der Breitling Kitchen, dem vierten Crossover-Restaurant der Schweizer Uhrenmarke, reservieren. (red, 10.1.2024)