Wie immer sie ausgeht: Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in der Stadt Salzburg am 10. März ist nicht auf den Bund übertragbar. Denn die politischen Voraussetzungen in der Mozartstadt, wo der KPÖ Plus deutliche Zugewinne winken, sind ein Sonderfall.

Kay-Michael Dankl
Spricht breite Bevölkerungsschichten an: der kommunistische Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl.
APA/BARBARA GINDL

Der erwartete KPÖ-Erfolg ist zwei Ursachen geschuldet: erstens der Politik des Stillstandes der vergangenen fünf Jahre. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hat die Stadt bloß verwaltet und nicht gestaltet. Weder beim Wohnen oder Verkehr noch im Tourismus wurden notwendige Maßnahmen gesetzt.

Und zweitens dem kommunistischen Spitzenkandidaten Kay-Michael Dankl, der als charismatischer junger Politiker breite Bevölkerungsschichten erreicht. Mit dem monothematischen Wahlkampf, konzentriert aufs Wohnen, spricht er zudem die größte Sorge vieler Salzburgerinnen und Salzburger an.

Der schwarze Kandidat Florian Kreibich appelliert an seine Stammwählerschaft und warnt vor der dunkelroten Gefahr. Das hat bekanntlich schon in Graz nicht funktioniert. Als Siegfried Nagl (ÖVP) 2021 vor Rot-Rot-Grün warnte, wurde Elke Kahr (KPÖ) Bürgermeisterin. Trotzdem geht das Gespenst des Kommunismus um bei allen Auftritten der regierenden ÖVP, und Dankl wird zum Voldemort hochstilisiert: Er ist ständig präsent, doch sein Name darf nicht genannt werden. Bei so viel Gratiswerbung kann Dankl nur Danke sagen. (Stefanie Ruep, 20.2.2024)