Neue Woche, neue Gemini-Ankündigungen von Google. Nach der Umbenennung von Bard in Gemini, der Einführung einer Smartphone-App und mächtigeren Basismodellen sind nun Unternehmen das nächste Thema, um das sich das Unternehmen kümmert.

Garantien

Unter dem Namen Gemini Business gibt es nun eine neue Version des KI-Chatbots, die speziell auf Firmen ausgerichtet ist. Der entscheidende Unterschied ist bei einem höheren Datenschutzniveau zu finden: Wo die Eingaben bei Gemini in der Consumer-Version auch zur Verbesserung der künstlichen Intelligenz (KI) genutzt werden, soll bei Gemini Business alles strikt firmenintern bleiben. Passend dazu gibt es auf der offiziellen Website zu dem Chatbot eine neue Oberfläche, die gezielt auf Business- und Enterprise-Kunden zugeschnitten ist.

Gemini
Gemini ist aus der Kombination zweier Google-Teams entstanden: Google Brain und Deepmind.
Google

Das Angebot erinnert an Microsoft Copilot, das seit Mitte Jänner allen Microsoft-365-Kunden gegen einen Aufpreis zur Verfügung steht, nur eben auf GPT von OpenAI statt auf Gemini aufsetzt. In der Google-Welt läuft das Ganze dann sehr ähnlich, Workspace-Kunden können also den Zugriff auf Gemini Business dazukaufen.

Als Basis wird wie bei der unlängst vorgestellten Bezahlversion für Privatpersonen, Gemini Advanced, Googles derzeit stärkstes großes Sprachmodell verwendet – also Gemini Ultra 1.0. Gemini wird dabei auch über diverse Funktionen für unterschiedliche Workspace-Apps wie Gmail, Docs oder Slides verfügbar sein. Für Großkunden gibt es dann auch noch Gemini Enterprise, das bisher unter dem Namen Duet AI for Workspace Enterprise firmierte und nun umbenannt wurde.

Gemini
Gemini für Unternehmen
Google

Update

Ohne große Ankündigung hat Google am Dienstag noch eine weitere Aktualisierung vorgenommen: Gemini-Advanced-Kunden können nun Python-Code direkt innerhalb des Chatbots ausführen. Google sieht das nicht zuletzt als Lernerfahrung, um mit Code experimentieren und daraus lernen zu können. Zudem kann einfacher Code so schnell auf Funktionalität getestet werden, ohne das Programm an andere Stelle kopieren zu müssen.

Gemma

Dazu kommt noch eine weitere Ankündigung: Unter dem Namen Gemma stellt Google zwei neue und "offene" KI-Modelle vor – konkret Gemma 2B und 7B. Gedacht sind sie für spezifische Aufgaben wie Texterstellung oder die Zusammenfassung von Inhalten, in diesen Bereichen sollen sie aber jeweils die effizientesten bisher verfügbaren Modelle sein. Das heißt auch, dass sie wesentlich weniger Ressourcen als sonst dafür genutzte, größere Modelle verbrauchen sollen. So sollen Gemma-Modelle auch auf einem Laptop oder auf einem Desktop-Computer laufen können.

Google diversifiziert also die Größen der Modelle weiter, damit sich Entwickler besser für das jeweils passende Modell für ihre Bedürfnisse entscheiden können. Für Gemma wurde laut dem Unternehmen direkt mit Nvidia zusammengearbeitet, die Modelle sind also für Nvidia-GPUs optimiert. Einen weiteren Einsatzbereich dieser leichtgewichtigen Modelle sieht man in der Forschung. Laut Google sollen nach und nach weitere Gemma-Modelle veröffentlicht werden. Die aktuellen Gemma-Modelle sollen über eine Reihe von Plattformen verfügbar sein, darunter Kaggle, Hugging Face, Nemo von Nvidia und Googles eigenes Vertex AI. (Andreas Proschofsky, 21.2.2024)