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Vor allem Bezieher des günstigsten Netflix-Abos werden laut Medienbericht vom Konzern angeschrieben.
REUTERS/DADO RUVIC

Netflix will jene Abonnentinnen und Abonnenten, die ihr Abo über ein iPhone oder iPad abgeschlossen haben, offenbar wieder zu Direktzahlern machen. Das berichtet das deutsche IT-Fachmedium heise.de mit Berufung auf diverse E-Mails, die an entsprechende Kunden verschickt werden. Ähnliches ist auch auf der Support-Website des Streaming-Anbieters zu lesen: "Manche Mitglieder in bestimmten Ländern, bei denen die Rechnungsstellung über Apple erfolgt, werden aufgefordert, eine neue Zahlungsart hinzuzufügen, um ihr Abonnement fortzusetzen", heißt es dort seitens von Netflix.

Die Änderung soll offenbar sofort vorgenommen werden. Steigen die Kunden nicht auf Bezahlung via Kreditkarte oder Paypal um, können sie den Netflix-Dienst anscheinend danach nicht mehr nutzen.

Umstieg auf teureres Abo

Betroffen sind vor allem Kundinnen und Kunden, die das in Deutschland nicht mehr verfügbare, werbefreie Netflix-Abo um acht Euro pro Monat abgeschlossen haben. Sie sollen im Zuge dessen gleich auf ein teureres für mindestens 13 Euro pro Monat oder auf das werbefinanzierte Abo umgestellt werden.

Hinzu kommt, dass Netflix – ähnlich wie Spotify – nicht jene Provision an Apple zahlen möchte, die bei Verwendung der In-App-Bezahlschnittstelle anfällt. Aus diesem Grund ist es für Neukunden nicht mehr möglich, ein Netflix-Abo direkt in der iPhone-App des Streamingdienstes abzuschließen. Für Altkunden muss Netflix jedoch weiterhin 15 Prozent des monatlichen Betrags an Apple abliefern. Nun möchte man die Kunden offenbar zu einem Wechsel zwingen, um sich diese Gebühren zu ersparen.

Abo-Aus bei Disney Plus

Es ist nicht das erste Mal, dass Streaminganbieter in den vergangenen Wochen für negative Schlagzeilen sorgen – und dies meist Hand in Hand mit diversen Erhöhungen bei den Abogebühren.

So berichtete DER STANDARD Anfang der Woche von Kunden des Streamingdienstes Disney Plus, die trotz noch laufenden Abos nicht mehr auf Inhalte zugreifen konnten, nachdem sie zuvor einer künftigen Preiserhöhung nicht zugestimmt hatten. Konsumentenschützer sehen darin einen verbotenen Eingriff in einen bestehenden Vertrag.

Werbe-Abo bei Amazon Prime

Amazon hat indes Anfang Februar auch in Österreich ein werbefinanziertes Abo eingeführt. Wer keine Werbung sehen möchte, muss zusätzlich 2,99 Euro und somit insgesamt knapp zwölf Euro pro Monat bezahlen. Der Konzern rund um Multimilliardär Jeff Bezos ist bemüht, das werbefinanzierte Abo im Vergleich zum teureren Abo möglichst unattraktiv zu machen: So wurden auch die Unterstützungen von Dolby Atmos, Dolby Vision und Watch Party aus dem günstigeren Modell gestrichen.

Ein User auf dem Social Network X bemerkte wiederum, dass man bei Netflix nicht auf alle Inhalte zugreifen kann, wenn man das werbefinanzierte, günstigste Abo gewählt hat. Das Werbe-Abo von Netflix ist in Österreich nicht verfügbar. (stm, 23.2.2024)