Mehrfamilienhäuser in Holzmodulbauweise für Zuzugsregionen im Umkreis von Ballungszentren: Damit ging die LZH Landzinshaus GmbH 2018 an den Start, mithilfe des Investors Hans Peter Haselsteiner konnte die Geschäftsidee auch zügig umgesetzt werden. Jetzt, elf fertige Projekte später, stieg Haselsteiner aus, vier schon bisher im Management vertretene junge Männer übernahmen im Zuge eines Management-Buy-outs. Eigentümerin ist nun die Parado Invest & Management GmbH, die zu jeweils 25 Prozent Rafael Lughammer, Philip Mader, Dominik Paul und Alexander Sommer-Fein gehört. Die vier sind auch Geschäftsführer der LZH Landzinshaus GmbH.

Das Haus in Wiener Neustadt nach dem System Module One wird demnächst zusammengebaut.
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Haselsteiner ist aber weiterhin als Investor an Bord und wird wohl noch das eine oder andere Projekt erwerben. Die LZH Group ist aktiv auf der Suche nach geeigneten Grundstücken in Gemeinden, "die selbst über ausreichend Infrastruktur verfügen oder gut an Ballungsräume angebunden sind", erklärt Rafael Lughammer. Wieselburg im niederösterreichischen Mostviertel nennt er als Beispiel, wo ein Projekt mit 20 Wohneinheiten verteilt auf fünf Häuser bereits umgesetzt wurde und aktuell ein neues Grundstück geprüft wird. Auch in Melk, Gmunden, Purbach und Mitterndorf wurde gebaut. Fünf Projekte sind aktuell in Bau, zehn weitere in Vorbereitung.

Ständige Suche nach Liegenschaften

Zwei der 20 Mitarbeiter in der Wiener Zentrale sind andauernd auf der Suche nach Liegenschaften, bis zu 1000 Grundstücke checkt man jährlich auf Eignung, sagen Lughammer und Mader. Auch die Demografie und der Bestand an Wohnungen fließen in die Bewertung eines Standorts mit ein.

Wird ein Projekt umgesetzt, kauft ein Investor zunächst das Grundstück an und beauftragt gleichzeitig die LZH mit der Herstellung des Gebäudes, zu einem vereinbarten Fixpreis. "Von der Akquise des Grundstücks bis zur Vermietung der Wohnungen wird aber alles von uns erledigt", sagt Mader. Den Fixpreis habe man bisher auch meistens einhalten können, nur einmal kam die Holzpreis-Hausse dazwischen.

Ein Wohnbau der LZH Group in Hollabrunn.
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Produziert wird ausschließlich in Holzmodulbauweise ohne Keller, man greift derzeit auf vier Systeme zurück. Mit Lukas Lang Building Technologies wurde bisher am häufigsten zusammengearbeitet. Doch auch mit Elk Wohnbau, Strabag sowie dem Anbieter Module One wurden oder werden gerade Projekte verwirklicht. Für ein Projekt in Wiener Neustadt, das demnächst aufgebaut wird, stellt Module One die Module fixfertig, "inklusive Lampen und Böden", wie Lughammer sagt, in Bosnien her.

Die Mieten der Wohneinheiten sind abhängig vom Grundstückspreis und damit von der Lage; mit acht bis zehn Euro netto ist zu rechnen. Projekte auf Baurechtsgründen wären interessant, sagt Mader, dies habe sich aber noch nicht ergeben.

Mindestens zehn Einheiten

Gebaut wird meistens auf der "grünen Wiese", auch wenn man das nicht unbedingt wolle. Liegenschaften für Abriss-Neubau-Projekte würden meist aber zu teuer angeboten, "die Abgeber haben überzogene Preisvorstellungen".

Als Untergrenze für Projekte nennen Lughammer und Mader zehn Wohneinheiten, die Wohnungsgrößen liegen zwischen 45 und 60 Quadratmetern, wobei man in jüngster Zeit auch manche größere Einheiten mit ca. 100 Quadratmetern geschaffen hat. Die seien derzeit bei Leuten, die sich kein Eigenheim leisten können, sehr beliebt. Und neben jungen Paaren, jungen Erwerbstätigen und Studierenden hat man bei der Landzinshaus GmbH noch eine weitere Zielgruppe ausgemacht: Pensionisten, die im Alter wieder dorthin zurückziehen wollen, wo sie aufgewachsen sind. (Martin Putschögl, 24.2.2024)

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