Ein dreistelliger Millionenbetrag soll in den Wohnbau fließen.
HARALD SCHNEIDER / APA / picture

Aktuell stagniert der Wohnungsbau, Grund dafür sind vor allem die hohen Baukosten. Durch eine Erhöhung der Zinsen sowie wegen der strengen Kreditvergaberichtlinien können sich zudem immer weniger Menschen ein eigenes Heim leisten.

Nun scheint sich etwas zu tun. Wie die "Salzburger Nachrichten" am Donnerstag berichtet haben, will die ÖVP/Grüne-Regierung die Bauwirtschaft, insbesondere den geförderten Wohnbau beleben. Aktuell würden die Parteien Vorschläge machen, frühestens Ende Februar könne das Projekt geschnürt werden, heißt es weiter.

Das Geld soll laut dem Zeitungsbericht an Bedingungen geknüpft werden, etwa die thermische Sanierung von Gebäuden sowie die Erweiterung bestehenden Wohnraums, was zu weniger Versiegelung neuer Flächen führen soll.

Bewilligungen rückläufig

Wie DER STANDARD wiederholt berichtet hat, sind die Baubewilligungen in letzter Zeit stark zurückgegangen. Waren es 2019 noch 70.000 Wohneinheiten, gab es 2022 nur noch rund 47.000 Bewilligungen im Neubausegment, 2023 dürften es laut Berechnungen von Branchenradar.com überhaupt nur noch knapp 34.000 gewesen sein.

Wie Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bereits vor einigen Wochen angekündigt hat, soll der Abverkauf von Genossenschaftswohnungen zum Errichtungspreis für alle ermöglicht werden. Dieser Vorschlag ist allerdings auch auf große Kritik gestoßen, etwa bei den gemeinnützigen Wohnbauträgern. Zudem hat Nehammer vorgeschlagen, sämtliche Gebühren und Steuern beim Kauf des ersten Eigenheims zu streichen.

Neben den Gemeinnützigen wünschen sich auch die privaten Bauträger mehr Investitionen in den privaten Wohnbau – zur Stärkung der Konjunktur, wie die Vereinigung Österreichischer Projektentwickler (VÖPE) in einer Aussendung als Reaktion auf die Ankündigung schreibt. Die Stärkung des Bausektors, insbesondere des personalintensiven Hochbaus, müsse für die Bundesregierung höchste Priorität haben, heißt es von einem Vertreter der Vereinigung. (red, 9.2.2024)