Kinder fahren in Hernals derzeit in einer großen Gruppe (als sogenannter Bicibus) mit dem Fahrrad zur Schule.
© Christian Fischer

Es ist ein entzückendes Bild, das man derzeit wochentags vor acht Uhr Früh in Wien-Hernals beobachten kann: Ein Pulk Kinder radelt durch die Straßen. Sie fahren zum Ausweichquartier ihrer Schule, die gerade umgebaut wird. Erwachsene begleiten sie und sichern ihre Fahrt über Kreuzungen.

Es gibt einem aber auch zu denken, dass der Anblick radelnder Schulkinder in dieser Vielzahl ungewohnt ist. Dabei spricht viel fürs Zur-Schule-Gehen und -Radeln, denn Bewegung an der frischen Luft tut einfach gut.

Je sicherer der Weg ist, desto weniger Mamas und Papas braucht es zur Begleitung – auch schon bei Volksschulkindern und wenn die Strecke vorher genug geübt wurde.

Vor Schulen gibt es zwar Sicherheitsvorkehrungen wie Schutzwege, Warnschilder und Lotsen oder Polizeibeamte. Aber was nützt das, wenn die Gasse vor dem Zuhause keinen Zebrastreifen hat und Pkws dort nicht stehenbleiben, wenn ein Kind am Fahrbahnrand steht? Und was nützt ein sicherer Radweg, wenn er nicht bis zur Schule führt?

Es braucht also sichere Infrastruktur, aber mindestens genauso braucht es mehr Bewusstsein. Kinder gehören zum Straßenverkehr dazu. Sie sollen sich im öffentlichen Raum sicher bewegen können, zu Fuß oder auf dem Rad. Die Straßenverkehrsordnung regelt das klar: Sie haben Vorrang. (Gudrun Springer, 1.3.2024)