In vielen Familien ist es Tradition, vor Ostern gemeinsam zu basteln und zu dekorieren. Eine davon ist Familie Gaigg aus Niederösterreich. Daniela Gaigg hat mit ihren Töchtern schon sehr früh damit angefangen: "Mit etwa zwei oder drei Jahren klappen kleine Bastelarbeiten gut." Wichtig sei, den Kleinen Freiraum beim Basteln zu geben. "Es geht nicht darum, wie perfekt das Ergebnis am Ende ist", sagt Gaigg. "Wichtig ist, dass sie Freude haben und Dinge ausprobieren dürfen."

Kleine Kinder finden es nicht spannend, reine Dekoration zu basteln. Deswegen gibt die DIY-Expertin auf ihrem Blog (diekleinebotin.at) viele Basteltipps, die gleichzeitig zum Spielen einladen, wie etwa Hasenmasken aus Papiertellern.

Daniela Gaigg und ihrer Tochter mit Hasenmasken
Daniela Gaigg mit ihrer jüngeren Tochter.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

Mittlerweile sind die Töchter von Gaigg zehn und dreizehn Jahre alt. Sie zum Basteln zu motivieren sei schwieriger geworden, sagt sie. Dennoch ist es eine Tradition, bei der alle mitmachen. Das hat für die Bloggerin und Autorin viele Vorteile: "Für die Kinder ist Bastelarbeit eine ruhige Beschäftigung und eine gute Ablenkung von Smartphone und Fernseher. Wir kommen beim gemeinsamen Werkeln immer in gute Gespräche, und wenn sie allein etwas basteln, haben wir Eltern einmal Ruhe."

Ein wichtiger Tipp von Gaigg: "Ich finde, man sollte sich keine zeitintensiven Ideen vornehmen, ansonsten entsteht schnell Frust. Besser ist es, die einzelnen Bastelschritte über mehrere Tage zu verteilen und so etwa die Farbe gut trocknen zu lassen und am nächsten Tag weiterzumachen."

1. Kerzen selber gießen

Wachs- und Kerzenreste bieten die ideale Grundlage für diese einfachen DIY-Kerzen mit Farbverlauf. Mit diesem schönen Projekt kann man übriggebliebene Kerzen, kurze Wachsmalstifte und Eierschalen sehr kreativ einsetzen.

Du brauchst:

Kerzen gießen macht auch älteren Kindern Spaß. Da mit heißem Wachs gearbeitet wird, ist diese Arbeit für kleine Kinder nicht geeignet.
Kerzen gießen macht auch älteren Kindern Spaß. Da mit heißem Wachs gearbeitet wird, ist diese Arbeit für kleine Kinder nicht geeignet.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

So geht's:

1. Blase die Eier aus und wasche sie mit Wasser aus. Danach lasse sie gut trocknen und stelle sie in einem Eierkarton auf.

2. Mach das Loch oben am Ei etwa einen Zentimeter groß. Gib ein Stück Docht hinein und lass es oben etwa zwei Zentimeter überstehen.

3. Dichte die Eier vorsichtig von unten mit etwas Wachs ab, damit das flüssige Wachs nicht ausrinnt.

4. Kerzenreste im Wasserbad schmelzen und in leere Pappbecher füllen. Den Pappbecher am Rand leicht knicken, so fällt das Befüllen der Eier leichter.

5. Fülle nun Ei für Ei mit heißem Wachs und lasse sie gut aushärten. Das dauert mindestens einige Stunden, über Nacht gehst du auf Nummer sicher.

6. Jetzt kannst du einfach die Schale aufklopfen und die Kerze "schälen". Wenn du helle, einfache Eierkerzen magst, dann sind sie sogar schon fertig.

Kerzen in Eierschalen gegossen
Die Kerzen machen sich gut auf dem Ostertisch.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

7. Für die Dip-Dye-Optik der Ei-Kerze musst du nochmal weißes Wachs schmelzen und in eine Schale füllen. Dazu kommt nun ein etwa einen Zentimeter großes Stück einer intensiv farbigen Kerze oder eines Wachsmalblocks. Mithilfe eines Holzstäbchens auflösen.

8. Darin jetzt die Kerze bis zur Hälfte eintauchen und einige Augenblicke trocknen lassen. Das Tauchen so oft wiederholen, bis die gewünschte Intensität erreicht ist. So wird jede Eierkerze zum Unikat.

9. Das restliche Wachs kannst du dazu verwenden, auch lange Kerzen an den Enden zu tauchen – oder du füllst es in halbe Eierschalen und gibst mittig ein Stück Docht hinein.

2. Kleines Ostergeschenk

Schokoladeneier werden in bunte Osterhasen gesteckt und werden damit ein perfektes Mitbringsel oder eine süße Tischdeko für Ostern.

Du brauchst:

So geht's:

1. Als Erstes wird die Druckvorlage ausgedruckt und ausgeschnitten. Auf dem Blog von Daniela Gaigg gibt es die Vorlage in verschiedenen Größen. Je nachdem, wie groß die Schokoladeneier sind.

2. Jetzt wird die Schablone auf den Karton übertragen und ausgeschnitten. Tipp: Mit einer kleinen Schere kommt man auch hier bei den feinen Rundungen besser zurecht. Für den Ausschnitt in der Mitte einfach ein Loch stechen und dann entlang der Linie ausschneiden. Wer mag, kann sich hier aber auch Hilfe von den Kindern holen: Mit einer Prickelnadel und passender Unterlage aus Filz oder Moosgummi können Kinder ab circa drei oder vier Jahren die kleinen Ausschnitte schon gut selber prickeln.

3. Als Nächstes wird der Hase an den Bodenlinien gefaltet, das Ei eingelegt und dann am Kopf und Oberhalb des Ausschnittes zusammengeklebt. Nach Belieben dekorieren.

Osterhasen aus Papier mit Schokoladenei
Die selbstgemachten Osterhasen sind das perfekte Mitbringsel für Opa, Tante und Freunde.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

4. Zum Schluss kann man den Hasen noch mit einem Gesicht versehen oder einen Ostergruß bzw. für Tischkärtchen die Namen darauf schreiben. Aus kleinen Pompons kann auch noch ein kleines Schwänzchen gezaubert werden.

3. DIY-Osternest aus Getränkekartons

Das selbstgemachte Osternest zeigt den Kindern, dass man mit ein wenig Fantasie und Geschicklichkeit aus scheinbar nutzlosen Dingen wie einem leeren Tetrapak etwas Schönes erschaffen kann. Getränkekartons fallen wohl in jedem Haushalt zuhauf an. In Österreich werden jährlich geschätzte 735 Millionen Getränkekartons im Handel verkauft.

Du brauchst:

Osternester aus Getränkekartons
Für diese süßen Osternester benötigt man nur alte Getränkekartons.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

So geht's:

1. Das Tetrapak gründlich mit Wasser ausspülen und trocknen lassen.

2. Schon vorab überlegen, wie hoch das Osternest sein soll. Danach die Schnittlinie direkt auf dem Tetrapak vorzeichnen.

3. Die Hasenform mit einem Schneidemesser aus dem Tetrapak ausschneiden.

4. Vorsichtig die oberste Schicht (Aufdruck) des Tetrapaks abziehen. Das geht in der Regel ganz leicht. So erhält man das schlichte, weiß-graue Karton-Osternest.

5. Die Osternester können nun nach Belieben mit Hasengesicht bemalt werden oder angemalt und dekoriert werden. Befüllt werden die Nester am besten mit Holzwolle oder mit Altpapier.

DIY-Osternest aus Tetrapak
Upcycling: Schritt für Schritt wird aus Müll ein Osternest.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

4. Ostermobile aus Klopapierrollen

Dieses Mobile besteht nur aus alten Klopapierrollen und ein paar Materialien aus dem Wald. Es sieht nicht nur im Kinderzimmer toll aus, da es sehr schlicht ist. Eine schöne Osterdeko, die nichts kostet.

Dieses Mobile sieht auch im Wohnzimmer, auf dem Balkon oder an der Tür super aus.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

Du brauchst:

So geht's:

1. Die Klopapierrollen mit weißer Farbe bemalen. Oder bunt – je nachdem, was einem besser gefällt.

2. Während die Klopapierrollen trocknen, einen Spaziergang machen und einen Ast für das Mobile suchen.

3. Die Rollen in etwa zwei Zentimeter breite Ringe schneiden. Die Ringe leicht flachdrücken, damit die Kopf- und Ohrenform entsteht.

4. Immer zwei Ringe zu Ohren zusammenkleben und trocknen lassen. Das gelingt gut, wenn man zur Fixierung eine Büroklammer darauf steckt. Ein dritter Ring wird dann der Kopf. Wieder gut trocknen lassen.

5. Der Ast für das Mobile sollte trocken und frei von Rinde sein, dann wird die Wand nicht schmutzig. An den Rändern des Asts ein Band zum Aufhängen befestigen.

6. Jetzt wird je ein Klorollen-Hase mit Nadel und Faden von unten aufgefädelt und am Ast festgebunden. Toll sieht es aus, wenn die Hasen in unterschiedlichen Höhen baumeln.

7. Dazwischen ein paar kleine Federn oder einige getrocknete Blüten aufhängen. Tipp: Etwas traditioneller wirkt das Mobile mit Palmkätzchen, das passt wunderbar zu Ostern.

5. Hasenmasken aus Papierteller

Die Hasenmasken sind aus einfachen Papptellern und etwas Papier schon von Kindern ab etwa drei Jahren zu schaffen und bieten auch ganzjährig lustige Abwechslung, wenn das Wetter gerade den Ausflug vermiest hat.

Du brauchst:

Jüngere Kinder basteln lieber etwas, mit dem sie auch spielen können.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

So geht's:

1. Die flache Mitte des Papiertellers rund ausschneiden.

2. Graue Hasenohren aus dem Papier herausschneiden. Für den inneren Teil des Ohrs einen zweiten, rosa Teil ausschneiden.

3. Das rosa Papierstück auf die grauen Hasenohren kleben.

4. Die schwarzen Barthaare ausschneiden und gemeinsam mit den Ohren am Tellerrand ankleben.

6. Socken-Hase

Du brauchst:

Dieser niedliche Hase wird aus einem alten Socken und Reis gemacht.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

So geht's:

1. Zuerst wird der Reis in die Socke gefüllt, das gelingt Kindern ab etwa drei Jahren gut mit einem kleinen Löffel.

2. Danach wird die Watte reingestopft, so weit, bis auch die Ferse gut gefüllt ist.

3. Die Ferse wird dann mit einem Faden abgebunden, und so entsteht der Kopf.

4. Oberhalb muss nun noch einmal abgebunden werden. Der obere Teil der Socke werden die Ohren, dafür muss ein Dreieck mittig herausgeschnitten werden.

5. Bommel mit ein paar Stichen festnähen. Das Gesicht kann gestickt oder aufgemalt werden, fertig!

Kinder können den Reis selbstständig mit einem Löffel in den Socken füllen.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

7. Eier mit Lebensmitteln färben

Wer Eier mit Gewürzen und anderen Lebensmitteln färbt, macht die Küche zu einem richtigen Experimentierlabor. Die Kinder können sich richtig austoben und probieren. Geeignet sind z. B. Zwiebelschale, Rote Rüben oder Kurkuma.

Große und kleine Kinder haben beim Eierfärben Spaß.
Daniela Gaigg/diekleinebotin.at

Überblick:

So geht's:

1. Für einen Liter Wasser benötigt ihr beispielsweise nur einen Teelöffel Kurkuma, wenn jedoch mit Petersilie oder Zwiebelschale gefärbt werden soll, braucht ihr etwa eine Tasse davon.

2. Um mit den natürlichen Substanzen Ostereier zu färben, sollte man einen Liter Wasser mit den Färbemitteln zu einem sogenannten Sud aufkochen lassen und sie eine Viertelstunde darin ziehen lassen. Hinweis: Die Farbstoffe können Spuren hinterlassen, deswegen lieber einen alten Topf nehmen.

3. Nun die Eier in den Sud legen. Wie lange, hängt vom gewünschten Farbergebnis ab. Eier, die gerade hartgekocht wurden und noch heiß sind, nehmen die Farben meist besser an. (Nadja Kupsa, 28.3.2024)