Für das veränderungsresistente österreichische Schulwesen ist die Herausforderung nur schwer zu meistern: 3.500 großteils syrische Kinder mit hohem Integrationsbedarf sind in den vergangenen zwei Jahren neu in die Pflichtschulen gekommen. Einige werden wohl noch folgen.

Zwei Schüler in einer Deutschförderklasse in Wien
Zwei Kinder beim Sprachunterricht in einer Deutschförderklasse 2018 in Wien.
Foto: APA/ Hans Klaus Techt

Es sind Kinder, die kein Deutsch sprechen, die auf der Flucht – im besten Fall – in türkischen Schulen unterrichtet wurden. Oder in Schulen in Flüchtlingslagern, wo sie, etwa im Libanon, mit ihren Müttern warten mussten, ob der Vater oder das Geschwister in Österreich Asyl bekommt und sie nachholen kann.

Diese Kinder brauchen intensive schulische Betreuung, Sprach- und Sachunterricht und oft wohl auch psychologische Unterstützung. Sie finden ein von Lehrer- und Raummangel geplagtes Schulsystem vor, das auch ohne sie am Limit ist. Das auf Quereinsteigende setzen muss, die vielfach überfordert sind.

Familiennachzug hat Höhepunkt überschritten

Die Zahl neuer Schulkinder sei einfach zu groß, rechtfertigen sich nun Realpolitiker. Die FPÖ wiederum fantasiert einmal mehr von einem "Massenzustrom aus fremden Kulturen" und fordert den Stopp des Familiennachzugs.

Dabei ist der Höhepunkt dieser Nachholaktion schon vorbei, die meisten Asylberechtigten mit Familie im Ausland haben ihre Anträge, die ihr gutes Recht sind, schon gestellt. Das sollte Grund genug sein, um in die Hände zu spucken und die Probleme zu lösen, statt zu jammern oder zu hetzen. (Irene Brickner, 7.4.2024)