Das Bild zeigt eine Drohne im Ukraine-Krieg
Trotz Milliardeninvestitionen haben Drohnen aus den USA im Ukrainekrieg noch nicht die erhoffte Leistung erbracht, weshalb die ukrainische Streitkräfte bevorzugt chinesische oder selbstgefertigte Drohnen einsetzen.
REUTERS

Der Einsatz US-amerikanischer Drohnen im Ukrainekrieg verläuft offenbar nicht so wie erhofft. Die Drohnen hätten erhebliche Schwierigkeiten, den Anforderungen moderner Kriegsführung gerecht zu werden, kritisierten ukrainische Streitkräfte und ehemalige US-Verteidigungsbeamte gegenüber dem "Wall Street Journal" (kostenpflichtiger Link).

Im aktuellen Bericht weisen sie auf akute Mängel hin. Neben allgemein hohen Kosten und Reparaturproblemen wird vor allem bemängelt, dass die Drohnen nicht in der Lage sind, mit den von Russland eingesetzten elektronischen Störsendern und GPS-Blackout-Technologien umzugehen, was ihre operativen Fähigkeiten stark beeinträchtigt. In vielen Fällen seien die Drohnen nicht einmal in der Lage, grundlegende Funktionen wie den Start, die Durchführung von Missionen oder die Rückkehr zu ihren Stützpunkten auszuführen.

Neue Modelle in Entwicklung

Trotz erheblicher Investitionen – in den letzten zwei Jahren haben die in den USA ansässigen Drohnenunternehmen rund 2,5 Milliarden Dollar aufgebracht – haben die Fluggeräte in Kampfszenarien also noch nicht die erhoffte Leistung erbracht. Das Silicon-Valley-Unternehmen Skydio etwa stellte Hunderte seiner Drohnen zur Verfügung, um die Ukraine in ihrem Konflikt mit Russland zu unterstützen.

Dabei kam es jedoch zu erheblichen Rückschlägen, da diese Drohnen häufig vom Kurs abkamen oder verloren gingen, heißt es im Bericht. Dies zwang Skydio und andere ähnliche Start-ups, ihre Technologie zu überdenken und neu zu entwickeln. Skydio arbeitet nun beispielsweise an einem neuen Modell namens Skydio X10, das auf die besonderen Bedürfnisse des ukrainischen Militärs zugeschnitten ist und den Widrigkeiten unter realen Bedingungen besser standhalten soll.

Chinesische Drohnen zuverlässiger

Angesichts dieser Unzulänglichkeiten greift die Ukraine aber zunehmend auf Alternativen zurück, insbesondere auf preiswerte und leicht verfügbare Drohnen aus China, und hat auch ihre eigene Drohnenproduktion mit chinesischen Teilen ausgebaut. Diese Drohnen sind nicht nur kostengünstiger, sondern haben sich unter Kampfbedingungen als zuverlässiger erwiesen. Die Ukraine stellt inzwischen große Mengen dieser Drohnen her, die Sprengstoff tragen und tief in feindliches Gebiet eindringen können.

DJI, der führende chinesische Drohnenhersteller, der in diesem Zusammenhang eine große Rolle spielt, hat ausdrücklich beteuert, dass man versuche, den Einsatz seiner Produkte in militärischen Konflikten zu beschränken. Die USA haben unterdessen Sicherheitsbedenken gegenüber DJI geäußert und das Unternehmen als potenzielles Überwachungsinstrument für Peking bezeichnet, was DJI bestreitet. Ein altbekanntes Muster wird somit konsequent fortgeführt – schließlich ist es keine Premiere, dass die USA derartige Vorwürfe gegen chinesische Tech-Unternehmen erheben. (red, 14.4.2024)